Regionalpräsident Thomas Bopp (l.) und Baubürgermeister Matthias Hahn enthüllen anlässlich der Renaturierung des sechsten Bachabschnitts eine Stehle. Foto: Bernd Zeyer

In Zazenhausen ist der sechste Abschnitt des renaturierten Feuerbachs eingeweiht worden.

Zazenhausen - Nicht immer löst die europäische Union (EU) mit ihren Verordnungen Begeisterung aus. Dass sie manchmal auch Gutes tut, davon können sich Spaziergänger ein Bild machen, die am südöstlichen Ende von Zazenhausen unterwegs sind. Wo früher auf einem staubigen Sportplatz gekickt wurde und daneben der Feuerbach in einer Betonrinne dahinfloss, da ist dank EU-Geldern ein landschaftliches Schmuckstück entstanden. Außerdem ist auch der Hochwasserschutz verbessert worden.

Fördergelder der Europäischen Union

REURIS, so lautet die Abkürzung für ein Förderprogramm der EU. Sie steht für „Revitalisation of Urban River Spaces“, was frei übersetzt bedeutet, dass städtische Flussräume wiederbelebt werden sollen. Beteiligt an dem Projekt sind Deutschland, Tschechien und Polen. Was die Renaturierung des sechsten Abschnitts des Feuerbachs angeht, so hat sich das Programm für Stuttgart ausgezahlt: 216 000 Euro EU-Fördergelder flossen in die insgesamt gut eine Million Euro teure Renaturierung des 220 Meter langen Abschnitts. Baubürgermeister Matthias Hahn betonte bei dessen Einweihung am Donnerstag, dass die EU-Gelder als Anschubfinanzierung von großer Bedeutung für das Projekt gewesen sind. Seit 1999, so erläuterte Hahn, seien 930 000 Euro in die Renaturierung der vorangegangenen fünf Abschnitte des Feuerbachs gesteckt worden. „Die Erholungsqualität ist deutlich aufgewertet worden. Das Projekt ist ein Beitrag zu mehr Lebensqualität im Stuttgarter Norden“, sagte Hahn.

Ein „Kleinod“ für Zazenhausen

Für den sechsten Abschnitt gab es auch Geld vom Verband Region Stuttgart, der 85 000 Euro beigesteuert hat. „Pläne gab es früher viele, aber kein Geld“, sagte Regionalpräsident Thomas Bopp und betonte die Bedeutung von Co-Finanzierungen. Den nun renaturierten Abschnitt des Feuerbachs bezeichnete er als „Kleinod“.

Dass es bis zur Fertigstellung ein langer und holpriger Weg gewesen ist, berichtete Peter Geitz. „Es war ein Projekt der Schwierigkeiten“, sagte der Landschaftsarchitekt. Neben Altlasten und Munitionsfunden hätten auch Hydraulikprobleme Planer und Arbeiter in Trab gehalten. Um zu gewährleisten, dass das Wasser bei starken Regenfällen schnell abfließen könne und es keine Überschwemmungen gebe, hätten einige Anstrengungen unternommen werden müssen. Laut Geitz hat die Europäische Union nicht nur einen finanziellen Teil zu dem Projekt beigetragen: Brüsseler Bürokratie habe dafür gesorgt, dass der Blutdruck bei einigen Beteiligten in ungesunde Höhen geraten sei.