In der Nähe des imposanten Urbacher Erdutsches soll Waldpädagogik angeboten werden. Foto: Gottfried Stoppel/Archiv

In einem Bürgerentscheid parallel zur Bürgermeisterwahl soll die Kommune über ihr zentrales Projekt zur Remstalgartenschau abstimmen.

Urbach - Am 22. April stimmen die Bürger von Urbach nicht nur darüber ab, wer ihr neuer Bürgermeister sein wird, sie sollen auch über den zentralen Beitrag der Kommune zur interkommunalen Gartenschau im kommenden Jahr befinden, das sogenannte Waldhaus. Dieses soll in der Nähe des Urbacher Bergrutsches, eines weithin bekannten Geotops, errichtet werden. Als naturpädagogische Einrichtung ähnlich dem Haus des Waldes in Stuttgart soll es darüber hinaus auch für Veranstaltungen wie Naturkindergeburtstage zur Verfügung stehen. Die Fragestellung des Bürgerentscheides ist denkbar einfach: Wird das Waldhaus gebaut? Ja oder nein?

Bürgermeister plädiert für das Projekt

Der Gemeinderat hatte bereits in einer Sondersitzung die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens anerkannt, welches von einer Initiative gegen das Projekt initiiert worden war. 500 Stimmen waren notwendig, 705 gültige Stimmen wurden am 3. März im Rathaus abgegeben. Ein Bürgerbegehren ist eine notwendige Voraussetzung für einen Bürgerentscheid. In Urbach wird dieser nun parallel zur Bürgermeisterwahl am 22. April stattfinden. Dessen Ergebnis ist für die Verwaltung bindend wie ein Gemeinderatsbeschluss.

Der amtierende Bürgermeister Jörg Hetzinger hat indes noch einmal klar für die Realisierung des Projekts plädiert: „Wenn das Waldhaus nicht kommt, fehlt ein wichtiges Element der Gartenschau in Urbach. Damit wollen wir nicht nur eine Attraktion für Gäste schaffen, es wäre auch für Vereine und für die Bevölkerung eine Bereicherung für die Zukunft.“

Die von der „Alternative Gartenschau Urbach“ (AGU) kritisierten Kosten von 520 000 Euro seien mittlerweile auf 400 000 Euro gesenkt worden. „Im Jahr sind das rund 5000 bis 10 000 Euro an Kosten für die Gemeinde“, rechnete Thorsten Englert, der Geschäftsführer der Remstal- Gartenschau, für eine Laufzeit von 30 Jahren vor. Auch die Folgekosten von 40 000 bis 50 000 Euro pro Jahr seien überschaubar, betonte Matthias Klopfer, Schorndorfs Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Gartenschau.