Das Areal vor der Schwabenlandhalle und der Musikschule lockte nicht nur bei den Konzerten von „Live im Park“ viele Gäste. Foto: Sascha Schmierer

„Live im Park“, Schaugarten, Bürgeracker, Weidachtal – all das sind Fellbacher Projekte mit nachhaltiger Wirkung.

Fellbach - Wenn an diesem Sonntagnachmittag mit Abschiedspartys in allen 16 beteiligten Kommunen die Remstal-Gartenschau zu Ende geht, fällt der Rückblick auf die dann erreichten 164 Tage bei den Beteiligten äußerst positiv aus. Das gilt auch speziell für all das, was die Fellbacher Organisatoren seit dem 10. Mai auf die Beine gestellt haben. Oberbürgermeisterin Gabriele Zull jedenfalls verkündete am Freitag die klare Botschaft: „Wir machen weiter!“

Tausende besuchten die Blumenausstellung der Meisterklasse der Hohenheimer Floristen

Der Erfolg macht sich zuvorderst an Tausender-Zahlen fest: Eine Viertelmillion Menschen strömten etwa zum Fellbacher Herbst als Bestandteil der zweiten Fellbacher Gartenschau-Highlightwoche. Mehr als 15 000 Menschen genossen das sonnige SWR1-Pfännle auf dem Guntram-Palm-Platz, 12 000 Kunstbegeisterte pilgerten in die Alte Kelter zur Kleinplastik-Triennale (mit insgesamt 185 Führungen). Tausende besuchten die Blumenausstellung der Meisterklasse der Hohenheimer Floristen in der Schwabenlandhalle. „Bewusst haben wir bei der Gartenschau Bestehendes mit Neuem verknüpft“, stellt Stadtchefin Zull fest. „Fellbach stand und steht für Genuss, das ist während der 164 Tage der Remstal-Gartenschau noch mal ganz deutlich geworden!“

Insgesamt 14-mal stand donnerstags die von den Stadtwerken Fellbach organisierte Veranstaltung „Live im Park“ auf dem Programm

Im Fokus stand insbesondere der Park der Schwabenlandhalle. „Er war und ist zum wirklichen Bürgerpark geworden“, resümiert Gabriele Zull. Nachmittags zogen Familien und Kinder in den Park, nutzten nicht nur an den heißesten Sommertagen mit mehr als 38 Grad Celsius die Fontänen zur Erfrischung, probierten die Spielgeräte aus und freuten sich mit Picknickdecken ausgerüstet auf die dortigen Konzerte. Insgesamt 14-mal stand donnerstags die von den Stadtwerken Fellbach organisierte Veranstaltung „Live im Park“ auf dem Programm, im Durchschnitt kamen 700 Besucher. „Hier machen wir weiter“, versprach die OB. Im Jahr 2020 soll bei zehn Konzerten „Live im Park“ in den Sommerwochen „das Gartenschaufeeling wieder aufleben“, so Zull.

Die Ausstellung über die einstmals 60 Gartenbaubetriebe im Stadtmuseum kam auf mehr als 4000 Interessenten

Als „absoluter Lieblingsplatz im Gartenschaujahr“ hat sich nicht nur nach Zulls Einschätzung der Schaugarten vor der Lutherkirche etabliert, erstellt vom Verein der Selbstständigen Gärtner, den Obst- und Gartenbauvereinen und weiteren Kooperationspartnern. Die Stadt wird deshalb den Garten, der eindrücklich dokumentiert, was wo in Fellbach wächst und gedeiht, im kommenden Jahr beibehalten. Zull: „Wir binden ihn beim Weihnachtsmarkt oder auch bei anderen Festen mit ein. Außerdem ist er ein beliebter Ort für kleine Feiern oder Hochzeitsempfänge.“ Ansonsten wird man sich noch länger an zahlreiche Gartenschau-Projekte und -Momente erinnern: Der Besinnungsweg nordöstlich von Oeffingen lockte ebenso viele Besucher wie das Kunststückle des Kunstvereins mit Peter Heindorfs umgedrehten Bäumen (Titel: „Die Wasserfänger“) an der Esslinger Straße. Die Ausstellung über die einstmals 60 Gartenbaubetriebe im Stadtmuseum kam auf mehr als 4000 Interessenten.

Auch die zum Kunstort umgewandelte ehemalige Kläranlage im Oeffinger Weidachtal mit Aufführungen und Ausstellungen muss erwähnt werden

Der Schmidener Bürgergarten entwickelte sich zum „kleinen Gartenparadies“. Nicht zu vergessen: Der Sieg beim Remstal-Kochduell von OB Gabriele Zull und Gastronom Michael Oettinger.

Auch die zum Kunstort umgewandelte ehemalige Kläranlage im Oeffinger Weidachtal mit Aufführungen und Ausstellungen muss erwähnt werden, selbst wenn dort insgesamt wohl weniger Besucher auftauchten, als anfangs erhofft. Und schließlich gibt’s ja noch die wegen des Standorts heftig diskutierte Architekturstation, die „Pergola“ auf dem östlichen Kappelberg – wobei dieses „Belvedere“ zwar tatsächlich schöne Aussichten ins Remstal verspricht, aber in der öffentlichen Wahrnehmung (und in der Bewerbung durch die Veranstalter) nicht so richtig zum Zug kam. Im Bilanz-Text des Rathauses zum Gartenschaujahr taucht die Station denn auch gar nicht auf.

Das dürften aber minimale Wermutstropfen in einem ansonsten herausragenden Ereignisreigen sein. „Das Gartenschaujahr hat uns vieles wieder neu bewusst gemacht“, fasst OB Zull zusammen. „Wir arbeiten in den Kommunen enger zusammen, aber vor allem wissen wir heute besser als vorher, in was für einem wunderbaren Landschaftsraum wir leben!“