Ein Hingucker und Sympathieträger: das Bienenmaskottchen wirbt auf der CMT für die Remstal-Gartenschau. Foto: Gottfried Stoppel

Zum ersten Mal stellen sich die 16 Städte und Gemeinden mit einem gemeinsamen Stand auf der Urlaubsmesse CMT vor. Für den Landwirtschaftsminister Peter Hauk hat das interkommunale Projekt Vorbildcharakter.

Stuttgart - Ob die Remstal-Gartenschau im kommenden Jahr ein Volltreffer wird, kann zu diesem Zeitpunkt noch keiner sagen. Aber dass ihr Bienen-Maskottchen beim Publikum gut ankommt, kann wohl schon wenige Tage nach seinem ersten Auftritt attestiert werden. Zumindest auf der Touristikmesse CMT in Stuttgart sorgt die Gartenschau-Biene für Begeisterung: „Es ist schon fast rührend, wie die Kinder auf die Biene reagieren, mit ihr tanzen oder sie umarmen“, berichtet Claudia Ingelmann, die Pressesprecherin der Gartenschau-Gesellschaft.

Interkommunaler Ansatz als Vorbild

Begeistert von der Wahl einer bedrohten Tierart als Maskottchen ist auch der baden-württembergische Landwirtschaftsminister: „Zumal Sie dieses mit der Schaffung von 200 Blühflächen unterstützen“, sagte Peter Hauk am Montag bei einer Pressekonferenz auf der CMT. Aber nicht nur wegen der summenden Symbolfigur hat die Remstal-Gartenschau für den Minister Vorbildcharakter: Eine Gartenschau, 16 Kommunen, „das hat es in der 40-jährigen Geschichte der Landesgartenschauen noch nicht gegeben“, betonte Peter Hauk.

So, wie es aussieht, wird es eine solche interkommunale Gartenschau aber auch in absehbarer Zeit nicht noch einmal geben: „Für den Zeitraum zwischen 2026 bis 2030 haben sich nur einzelne Städte beworben. Aber ich bin wirklich froh, dass wir es zusammen machen“, sagte Matthias Klopfer, der Oberbürgermeister von Schorndorf und Aufsichtsratsvorsitzende der Gartenschaugesellschaft.

Vielfalt bei den kommunalen Projekten

Es werde im Remstal Neuland erkundet, „aber ich bin überzeugt, dass der Erfolg Ihnen recht geben wird“, sagte Minister Hauk, der zudem betonte, dass die Remstal-Gartenschau in gewisser Weise auch anders sein müsse als gewöhnliche Landesgartenschauen. Denn in direkter Nachbarschaft gibt es Konkurrenz: 2019 findet auch die Bundesgartenschau in Heilbronn statt. Anders als gewohnt finde die Remstal-Gartenschau nicht auf einem räumlich begrenzten Gelände statt, sondern erstrecke sich auf 80 Kilometern.

In den kurzen Wortbeiträgen verschiedener Rathauschefs wurde deutlich, wie groß die Vielfalt der kommunalen Projekte ist. In Schwäbisch Gmünd wird beispielsweise ein Weg zum Thema Glauben durch die Stadt führen, die Stadt Fellbach widmet sich intensiv dem Thema Genuss. In Weinstadt spielen Ausblicke von verschiedenen Höhenlagen eine große Rolle, in Winterbach wird die Rems an mehreren Stellen erlebbarer gestaltet. In Schorndorf und Schwäbisch Gmünd wird es mit Erlebnisgärten eintrittspflichtige Bereiche geben, „in vielen anderen Kommunen ist der Eintritt in die Gartenschauprojekte kostenlos, was meiner Meinung auch etwas ganz Besonderes ist“, wie Remshaldens Bürgermeister Stefan Breiter betonte.

Gemeinsamer Stand soll das Verbindende zeigen

Neben der Vielfalt wird Wert auf verbindende Elemente gelegt – auch das wurde auf der CMT noch einmal vorgestellt: das einheitliche Rad- und Wegenetz, die durchgehende Kanuroute mit teils neu angelegten Einstiegsstellen zwischen Weinstadt und Waiblingen oder ein Architekturprojekt mit seinen 16 Stationen sind Beispiele dafür. Um das Verbindende zu verdeutlichen, ist die Remstal-Gartenschau auch zum ersten Mal mit einem gemeinsamen Stand auf der CMT. „Es hat einige Gesellschafterversammlungen benötigt, um sich darauf zu einigen“, räumte der Gartenschau-Geschäftsführer Torsten Englert ein. „Schorndorf, Schwäbisch Gmünd oder Waiblingen hatten bisher eigene Stände. Und wir stehen ja auch in einem gewissen Wettbewerb, deswegen war es nicht ganz einfach, darauf zu verzichten.“ Ganz bewusst hat der Stand die Form eines Würfels. Während die eine Seite von der Gartenschau-Gesellschaft bespielt wird und auf der anderen täglich wechselnde Aktionen stattfinden, stellen sich auf einer dritten Seite die Kommunen vor.

Die Remstal-Gartenschau auf der CMT

Daten:
Die Remstal-Gartenschau wird von 10. Mai bis 20. Oktober 2019 gehen. In diesem Zeitraum soll der komplette Landschaftsraum unter dem Motto „Unendlich erleben“ auf einer Länge von 80 Kilometern in Szene gesetzt werden. Der Vorverkauf der Dauerkarte Remstal-Card beginnt am 22. September. Einen ersten Vorgeschmack auf die Schau soll ein interkommunaler Aktionstag am 10. Mai dieses Jahres geben.

CMT
: Der Stand der Remstal-Gartenschau befindet sich in Halle 6 (E50). Bis zum Sonntag wird noch ein abwechslungsreiches Programm geben: Am Dienstag können Rosenkohl-Varianten probiert werden, am Mittwoch gibt es Angebote der Firma Weleda, am Donnerstag ist Graffitisprayer Frederik Merkt zu Gast, am Samstag gibt es einen Segway-Parcour und am Sonntag frischen Apfelsaft.