Das Sterben der Eschentriebe ist mit ein Grund für die Auslichtung im Weidachtal. Außerdem ist ein Biotop geplant. Foto: Ingrid Sachsenmaier

Im Vorfeld der Remstal-Gartenschau mussten im Bereich zwischen dem Klärwerk in Oeffingen und dem Landungssteg etliche Bäume weichen. Mit ein Grund für die Auslichtung ist laut Revierförster Stefan Baranek das Eschentrieb-Sterben.

Fellbach - Zahlreiche Baumstämme liegen links und rechts am Wegesrand zwischen den Tropfbehältern des Naturdenkmals Weidachtal in Oeffingen und dem Landungssteg am Neckar. Kleines Astwerk kommt auf dem breiten Wiesenbereich dazu. Im Weidachtal mussten in den letzten Wochen etliche Bäume weichen. Sie wurden gefällt aufgrund von Krankheiten, vor allem wegen des fortschreitenden Eschentriebsterbens. Aber auch einem Biotop sind sie im Weg. Es soll zwischen den „Natur-Kunst- Räumen“ im Weidachtal auf dem Gelände der nur noch teilweise genutzten Kläranlage und dem Landungssteg am Neckarufer entstehen und ist als Aktion für die Remstal-Gartenschau 2019 gedacht. Die Tropfkörper sollen dann als besonderer Ort inszeniert werden. Entsprechende Cortenstahl-Stelen und die Fahne für den Event weisen schon darauf hin.

Natürlich wird mit dem geschlagenen Holz der Holzmarkt bedient. Es sind 200 Festmeter

Natürlich wird mit dem jetzt geschlagenen Holz auch der Holzmarkt bedient. Es sind rund 200 Festmeter. Alle Stämme sind deswegen entsprechend gezeichnet. Das Kleinholz werde zu Hackholz, sagt Revierförster Stefan Baranek. Es trockne derzeit und werde wie auch die Baumstämme von den Käufern abgeholt. „Wir hoffen, dass das jetzt zügig geht,“ so Baranek. „Das Holz ist schon zugesprochen.“ Seit November und bis Ende Februar wurden im Scillawald im Weidachtal Bäume gefällt. „Wir sind im Plan, die Aktion war geplant“, erklärt Stefan Baranek, dass die aktuelle Fällung vom Gemeinderat genehmigt worden sei. Aber, es werden noch mehr Bäume weichen müssen, meint der Förster und Baumsachverständge. Voraussichtlich schon im Herbst, wenn das Fällen wieder erlaubt ist. Bis dahin werden die Bäume genau beobachtet. Die Maßnahmen seien auch aus Sicherheitsgründen notwendig, „wir müssen vermeiden, dass Bäume eventuell auf Spaziergänger fallen könnten.“ Trotz entsprechendem Abstand zum Weg bestehe diese Gefahr, räumt auch Solveig Birg ein. Da dort Muschelkalkboden vorherrsche, habe man früher gerne Eschen gepflanzt. Das werde jetzt zum Problem, die Bäume erkranken zunehmend. Das Eschentriebsterben sei auch im Scillawald, wie auch auf anderen Flächen in Fellbach, angekommen, erklärt Birg. Zudem hätten einige Hybrid-Pappeln Nasskerne aufgewiesen, das hätten vorherige Untersuchungen ergeben. Birg ist Landschaftsarchitektin und als Mitarbeiterin des Tiefbauamts bei der Stadt Fellbach für rund 10 000 Bäume zuständig. Die Maßnahme im Weidachtal habe, so die Expertin, auch dazu gedient, „dass sich in dem Naturschutzgebiet wieder die Scilla, die sogenannten Blausternchen, ausbreiten können - und der Bärlauch.“ Der Laubmischwald sei ideal dafür.

Frühblüher und lichtempfindliche Pflanzen sollen nun wieder besser wachsen können

Frühblüher und lichtempfindliche Pflanzen sollen nun durch den lichteren Stand der Bäume wieder bessere Bedingungen für ihr Wachstum haben, erklärt sie. Das Blausternchen, das dem Wald seinen Namen Scillawald gegeben hat, bevorzuge lichtdurchlässige Laubwälder. Mit den Jahren sei der Bewuchs zu üppig geworden und habe an manchen Stellen zu wenig Licht durchgelassen. Empfindlichere, lichtsuchende Pflanzen seien dabei ins Hintertreffen geraten. Die Pflegemaßnahmen im Weidachtal wurden vom Forstamt unter der Leitung von Stefan Baranek ausgeführt. Sie sollen auch die Biodiversität fördern, so die Erklärung der Stadt. Im Moment sieht die Maßnahme für Spaziergänger eher wie ein Eingriff in die Natur aus.