Eine angebliche Wahrsagerin treibt im Rems-Murr-Kreis ihr Unwesen. Jetzt stellte sich heraus, dass sie mit ihren Drohungen einer Geschäftsfrau 2000 Euro abluchste.
Waiblingen - Nach Berichten über eine angebliche Wahrsagerin, die am Samstagmittag eine Ladenbesitzerin in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) bedrängt hatte, haben sich fünf weitere Geschäftsinhaber aus Fellbach, Waiblingen und Backnang bei der Polizei gemeldet. Auch sie bekamen in den vergangenen Tagen Besuch von der unbekannten Frau. Erst fragte die etwa 60-jährige Frau nach Arbeit, dann bot sie an, das Geschäft von einem Fluch zu befreien - gegen Bezahlung, versteht sich.
In einem Fall gab eine vollkommen verunsicherte Geschäftsfrau der Unbekannten 2000 Euro, um sich von dem angeblichen Fluch freizukaufen.
Eine Ladenbesitzerin aus Fellbach hatte sich am Samstag nach der unheimlichen Begegnung mit der Unbekannten bei der Polizei gemeldet: Gegen Mittag betrat diese den Laden in der Cannstatter Straße und forderte von der Inhaberin 4000 Euro. Wenn sie dies nicht bezahle, so die Wahrsagerin, würde es dem Geschäft künftig schlecht gehen und die Inhaberin sowie deren Ehemann würden erkranken.
Die Wahrsagerin untermauerte ihre Forderung, indem sie Hexensprüche von sich gab und einen Zaubertrick vorführte, bei dem sie aus einem Faden einen Knoten verschwinden ließ. Die Boutiquebesitzerin wollte die Frau loswerden und gab ihr schließlich 15 Euro sowie einen Gürtel. Damit gab sich die angebliche Hellseherin offenbar zufrieden und verließ die Boutique.
Weiterhin sucht die Polizei nach Hinweisen zu der Frau: Die Täterin ist ungefähr 60 Jahre alt, trägt mittellange dunkle Haare und hatte einen dunklen Teint. Sie sah gepflegt aus. Sie wurde von einer jüngeren Frau begleitet, die zwischen 20 und 30 Jahren alt war und ebenfalls dunkle lange Haare hatte. Hinweise zu der angeblichen Wahrsagerin nimmt das Polizeirevier Fellbach, Telefon-Nummer 0711/5772-0, entgegen.