Echte Polizisten fragen am Telefon keine Bankdaten ab. Foto: dpa

Bei Anruf Betrug: Angebliche Polizisten versuchen zurzeit am Telefon Menschen dazu zu bewegen, ihnen Bankdaten und Schmuck auszuhändigen. In Aalen hatten sie bei zwei Damen bereits Erfolg.

Rems-Murr-Kreis - Falsche Polizisten halten die echten Ordnungshüter im Bereich des Aalener Präsidiums zurzeit auf Trab. In der vergangenen Woche sind mehrere Vorfälle gemeldet worden, in denen Trickbetrüger versucht haben, meist ältere Menschen aus dem Ostalb- und dem Rems-Murr-Kreis am Telefon dazu zu bewegen, Geld und Wertsachen an einen Kurier zu übergeben oder Geld ins Ausland zu überweisen.

Oberkommissar Berger übt Druck aus

Ein Mann aus Fellbach erhielt gleich mehrere Anrufe, in denen ihn ein angeblicher Polizeioberkommissar Berger aufforderte, einen fünfstelligen Geldbetrag in die Türkei zu schicken. Als sich der Mann weigerte, übte der Anrufer großen Druck auf sein Opfer aus und drohte mit Haftbefehl und Festnahme. Dabei brachte er unter anderem einen Richter namens Stein und einen Oberstaatsanwalt Schwarz ins Spiel. Mindestens zehn ähnliche Betrugsversuche sind der Polizei bisher auch aus anderen Orten gemeldet worden.

Eine 68- und eine 82-jährige Frau aus Aalen haben sich dabei hereinlegen lassen und einem „Hauptkommissar Hildebrandt“ nicht nur ihre Bankdaten genannt, sondern einem seiner Kollegen auch noch Schmuck ausgehändigt. Der falsche Polizist hatten den Damen vorgegaukelt, eine Diebesbande dingfest gemacht zu haben, bei der eine Liste gefunden worden sei, auf der auch ihre Adresse vermerkt war. Die falschen Beamten rieten den Damen, ihre Wertgegenstände zunächst im Polizeipräsidium in Sicherheit zu bringen und die Konten sperren zu lassen. Stattdessen nahmen sie Schmuck mit und hoben von zwei Konten einen größeren Geldbetrag ab.