Die ehemalige Kiesgrube im Gewann Morgensand zwischen Urbach und Schorndorf steht seit 25 Jahren unter Naturschutz. Die Seenlandschaft ist ein Rückzugsort für Vögel.
Urbach - Das Paradies für Vögel liegt zwischen Urbach und Schorndorf und ist das Resultat von viel Arbeit und Schweiß. Zumindest für die Zweibeiner, die mehrmals im Jahr im Naturschutzgebiet „Morgensand und Seelachen“ anrücken und mit Sägen, Balkenmähern, Schaufeln und Rechen dem wuchernden Gehölz, den Erlen- und Weidensprösslingen zu Leibe rücken. Der Naturschutzverein Schorndorf und Umgebung pflegt seit Jahren im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart die seit mittlerweile 25 Jahren geschützte Auenlandschaft – ein gut 40 Hektar großes Gebiet mit mehreren Seen, Tümpeln, Wiesen und einem kleinen Auwald. „Wenn wir hier nicht regelmäßig durchgehen würden, dann wäre das alles innerhalb von fünf Jahren ein Wald“, sagt Nabu-Mann Jörg Daiss und zeigt auf das Ufer, an dem sich Schilfgras und Rohrkolben im Wind wiegen. Ein Eisvogel schwirrt über die Wasserfläche, im dichten Ufergrün zirpt und zwitschert es, und einige Frösche machen sich lautstark bemerkbar.
Nicht, dass die Naturschützer grundsätzlich etwas gegen Auwälder hätten, und auch der Kormoran, der in Bäumen nistet, würde sich nicht weiter daran stören. Für Bodenbrüter wie das Teichhuhn, die Wasserralle, den Rohrsänger oder die Zwergdommel wäre die idyllische Seenlandschaft unweit der Bundesstraße 29 jedoch kein attraktives Ziel mehr, wenn das Schilfgras von Gehölzen verdrängt würde. „Auenwald gibt es an der Rems genug, aber offene, naturbelassene Gewässer, die nicht beangelt werden, sind hier im Kreis rar “, erklärt Daiss. Der Urbacher bezeichnet das Naturschutzgebiet vor seiner Haustüre als „eines der wertvollsten im Rems-Murr-Kreis“, denn im Gegensatz zu manch anderem Gebiet bietet es nicht Lebensraum für ein oder zwei seltene Pflanzen oder Tierarten, sondern für eine ganze Reihe davon.