Dem Antrag der CDU-Kreistagsfraktion, die Leerung der braunen Tonne schon jetzt jede Woche vorzunehmen, kann das Landratsamt nicht nachkommen. Die Entsorger hätten dafür nicht die Kapazitäten, sagt der Landrat.
Rems-Murr-Kreis - Eine vorzeitige wöchentliche Leerung der Biotonne wird es in diesem Jahr im Rems-Murr-Kreis nicht geben. Das geht aus einer Antwort des Landrats Richard Siegel auf einen entsprechenden Antrag der CDU-Kreistagsfraktion hervor. Die Christdemokraten hatten angeregt, den für Mitte/Ende Mai vorgesehenen Wechsel im Abfuhrrhythmus von zweiwöchentlich auf wöchentlich vorzuziehen, um Privathaushalten eine bessere Entsorgung ihrer Gartenabfälle zu ermöglichen, nachdem Deponien und Grüngutsammelplätze wegen der Corona-Krise geschlossen werden mussten.
Keine ausreichenden Kapazitäten vorhanden
Eine Anfrage bei den Entsorgungsdienstleistern hat laut dem Landrat indes ergeben, dass für eine sofortige, flächendeckende Leerung nicht die nötigen personellen und fahrzeugtechnischen Kapazitäten zur Verfügung stünden. Diese seien mit einem halben Jahr Vorlauf disponiert worden. Das ohnehin bereits durch ein höheres Abfallaufkommen stark belastete Holsystem der Abfallentsorgung könnte durch einen solchen Eingriff ins Stocken geraten, so der Landrat.
Ausgewählte Häckselplätze wieder geöffnet
Die Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWRM) arbeite stattdessen mit Hochdruck daran, wieder einen Bringservice auf Häckselplätzen, Recyclinghöfen und Deponien anbieten zu können. Seit vergangenem Mittwoch sind bereits ausgewählte Häckselplätze an drei Werktagen geöffnet. Vom 20. April an sollen weitere Recyclinghöfe und Deponien folgen. Man gehe bei der Wiedereröffnung ganz bewusst schrittweise vor, um Erfahrungen sammeln zu können. Die Schließung sämtlicher Anlagen der AWRM war am 19. März angeordnet worden, unter anderem, weil es dort zum Teil chaotische Zustände gegeben hatte.
Auch wenn nun weitere Anlagen geöffnet würden, bittet die AWRM darum, die Anlagen nur in dringenden Fällen aufzusuchen. Damit die entsprechenden Hygienemaßnahmen eingehalten werden könnten, gebe es strikte Vorgaben. So dürfen sich auf den Recyclinghöfen maximal zwei, auf den Deponien maximal drei Fahrzeuge gleichzeitig aufhalten. Insofern müsse bei der Anlieferung mit entsprechenden Wartezeiten gerechnet werden.
Weitere Informationen zur Abfuhr und den Deponien findet man hier.