Das künftige Domizil des Touristbüros in der Pfarrstraße 6. Foto: Frank Eppler

Die Stadt Welzheim bekommt ein neues Touristbüro: Dort arbeiten künftig Menschen mit und ohne Behinderungen. Zudem zieht eine Kaffeerösterei ein.

Welzheim - Idylle ist gut, Inklusion ist besser. Deshalb wagt die Christopherus Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Laufenmühle, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, den Sprung aus der stillen Wieslaufschlucht hinauf ins Zentrum der Stadt Welzheim. Letztere bekommt so nicht nur zusätzliche Einwohner, sondern zwei neue Attraktionen: die Kaffeerösterei El Molinillo, die ihren Sitz von der Laufenmühle nach Welzheim verlegt, und eine Touristinfo, die weit und breit einzigartig sein dürfte, weil sie überwiegend von Menschen mit Behinderungen gemanagt wird.

„Bei uns im Tal ist es zwar idyllisch und dort findet auch Begegnung statt, aber das reicht noch nicht für eine echte Inklusion, es bleibt etwas Künstliches“, sagt Daniela Doberschütz von der Laufenmühle. Dort betreibt die Christopherus Arbeits- und Lebensgemeinschaft, in der rund 85 Menschen mit geistigen Einschränkungen leben, seit Jahren eine Weberei und eine Bäckerei. Eine Kaffeerösterei und das Erfahrungsfeld der Sinne „Eins und alles“ samt einer Tieroase sind noch hinzugekommen.

Im September werden die ersten sechs Pioniere nach Welzheim ziehen. Das ambulante betreute Wohnen wird zunächst im Bonhoeffer-Haus und einem Gebäude in der Bahnhofstraße angeboten. Zusätzlich soll die Pfarrstraße 6 saniert und umgebaut werden. Das Anfang des 19. Jahrhunderts erbaute Haus diente ursprünglich als Schule, beherbergte dann Asylbewerber und wurde zuletzt vom historischen Verein als Werkstatt und Lager genutzt. Wenn alles nach Plan läuft, beziehen dort in anderthalb Jahren weitere Bewohner der Laufenmühle das Obergeschoss des Gebäudes.