Am Max-Planck-Gymnasium in Schorndorf ist ein Peace-Zeichen aus 700 Schülern entstanden. Foto: MPG Schorndorf

Ein Peace-Zeichen aus 700 Schülern, ukrainische Nationalfarben auf dem Wasserturm und ein blühendes Friedenssymbol im Weinberg: Teils spektakuläre Aktionen setzen Zeichen gegen den Krieg.

Der russische Angriff auf die Ukraine ist in den Nachrichten das Topthema Nummer eins. Die ersten ukrainischen Flüchtlinge sind in Deutschland angekommen und stoßen auf eine Welle der Solidarität. Diverse Sammelaktionen und Hilfstransporte sind auch im Rems-Murr-Kreis gestartet worden, um den Menschen in der Ukraine zu helfen. Städte und Gemeinden bereiten sich auf die Ankunft von Flüchtlingsgruppen vor, auch auf privater Ebene haben Menschen aus der Ukraine hier schon Unterkunft gefunden. In der vergangenen Zeit gab es auch immer wieder aufsehenerregende symbolische Initiativen, mit denen viele Menschen ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck bringen wollten.

700 Schorndorfer Schüler bilden ein riesiges Peace-Zeichen

Eine der spektakulärsten symbolischen Aktionen war das riesige Peace-Zeichen, das Schüler des Schorndorfer Max-Planck-Gymnasiums (MPG) auf den Sportplatz ihrer Schule gezaubert haben – unter Mitwirkung von rund 700 Schülern und Lehrern. Die Aktion sei zwar aus Anlass des Kriegs in der Ukraine geplant worden – „aber es ging nicht ‚nur’ um den Frieden in der Ukraine, sondern um den Weltfrieden“, erklärt der Schülersprecher Sebastian Goltz. Die Schulleitung hat das Vorhaben, das die Schülersprecher des MPG organisiert haben, unterstützt.

Schon die Vorbereitungen für die symbolische Aktion waren sehr aufwendig: „Der Kreis hatte einen Durchmesser von 60 Metern“, erklärt Sebastian Goltz. Daher haben am Vortag der Aktion Schüler mit einem gespannten Seil und Straßenkreide den Kreis und die drei Linien perfekt vorgezeichnet.

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Wegen des nach wie vor umgehenden Coronavirus galt es, Vorkehrungen zu treffen. „Klassen gleicher Klassenstufe standen nebeneinander, damit die Gefahr einer Corona-Infektion unter den Schülern, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben, minimiert wurde“, erklärt Sebastian Goltz. Der Aufwand hat sich gelohnt: Auf den Drohnenbildern, die von der Aktion angefertigt wurden, ist das makellose Friedenssymbol zu erkennen. „Von vielen Lehrern und Schülern kam sehr gutes Feedback“, sagt Sebastian Goltz freudig.

In anderen Orten gab es ähnliche Aktionen. So formierten sich in der vergangenen Woche Schüler der Kolping-Schulen in Fellbach sowie des Backnanger Max-Born-Gymnasiums auf dem Pausenhof zu Peace-Zeichen. Die Fellbacher Schüler haben zu ihrer Aktion sogar ein rund einminütiges Video produziert. Zu den mit dem Song „We Are The World“ unterlegten Aufnahmen sind Drohnenaufnahmen der Schüler zu sehen, die sich auf dem mit einem Regenbogen und Blumen bemalten Pausenhof aufstellen.

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Am Georg-Büchner-Gynasium in Winnenden gab es eine ganze Aktionswoche mit verschiedenen – symbolischen wie tatkräftigen – Aktionen. Die Schulgemeinschaft stellte sich auf dem Schulhof zum Wort „Peace“ zusammen. Zudem initiierte die SMV eine Sammelaktion, bei der Kleidung, Schuhe, Babynahrung and andere Dinge zusammengetragen wurden, um einen Hilfstransport aus Winnenden zu unterstützen. Zusammen mit dem Elternbeirat organisierten die Schülervertreter auch einen Kuchenverkauf, über den mehr als 1100 Euro zusammenkamen, die nun Menschen in der Ukraine zugutekommen sollen.

Anfang März hatte das Korber Weingut Schwegler ein riesiges Friedenssymbol in eine Brachfläche im Weinberg gefräst. Mit 50 Metern ist dieses fast so groß wie das Peace-Zeichen aus Schorndorf und hat jede Menge Aufmerksamkeit bekommen. Vom Boden aus war das Symbol nicht zu erkennen, stattdessen wird es auf Drohnenbildern sichtbar – und vielleicht eines Tages auch auf Satellitenbildern auf Google Maps.

Eine weitere farbige Friedensbotschaft ist derzeit in Kernen-Stetten in der Mache: Das Weingut Zimmer hat am Fuße der Yburg ein 25 Meter großes Peace-Zeichen eingesät. Wenn alles gut geht, wird dort im Sommer das Friedenssymbol in blau-gelb erblühen.

Der Backnanger Wasserturm erstrahlt in Blau-Gelb

Jüngst gab eine zudem weitere Aufsehen erregende Aktion in Backnang: Der Wasserturm, der an einem der höchsten Punkte der Stadt steht, wurde in der vergangenen Woche vorübergehend in den ukrainischen Nationalfarben angestrahlt. „Blau-Gelb leuchtete heute Abend unser Wasserturm als Zeichen der Solidarität. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine“, posteten die Stadtwerke auf Facebook.