Michael Schmidt bei der Eisherstellung: alles Bio ist die Devise. Foto: Gottfried Stoppel

Angelika Bruna und Michael Schmidt stellen aus Bioware Eis her. Dabei kommen auch heilsame Kräuter wie Gundermann, der gegen Bronchitis hilft, zum Einsatz.

Remshalden - Eine Eisdiele in Afrika – das ist der große Traum von Angelika Bruna und Michael Schmidt. Die beiden Schorndorfer wissen genau, wo sie ihre kalte Köstlichkeit am liebsten verkaufen würden: in der Stadt Hermanus, die 130 Kilometer östlich von Kapstadt liegt und als die „Stadt der Wale“ gilt. „Oben am Berg eine Eistheke und unten am Meer singen die Wale“, schwärmt Angelika Bruna, die sich in die Gegend verliebt hat. Doch der Traum ist einer geblieben: „Es ist schwer, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.“

Und so haben sich die passionierten Eismacher, die zuvor als Integrationsfachkraft und in der Werbung gearbeitet haben, letzten Endes nicht am Atlantik, sondern lediglich ein Stück weit die Rems hinauf, in der Grunbacher Bahnhofstraße, niedergelassen. „Wir haben gedacht: Dann bringen wir halt ein bisschen Afrikafeeling ins Remstal“, sagt Michael Schmidt und lehnt sich an ein Kissen im Zebralook. Die Liebe zu Afrika zeigt sich auch in der Eistheke, bei Sorten wie Amarula, einem aus Wildfrüchten hergestellten Likör, oder der Geschmacksrichtung Tanzania Kaffee, welche die Schorndorfer mit fair gehandeltem Kaffee aus dem Eine Welt-Laden herstellen. Neun Sorten gehören zum Standardprogramm, darunter Klassiker wie Vanille, Schokolade oder Stracciatella. Weiteren Schleckstoff kreiert Angelika Bruna laufend neu, nach Angebot, Lust und Laune – und lässt sich überraschen, wie Lavendeleis, Quark-Roseneis, Mango-Avocado oder die neueste Schöpfung aus gerösteten Kürbiskernen ankommt. Auch Riesling und Schwarzbier hat die Bruna-Belegschaft zu erfrischend-berauschenden Sorbets verarbeitet.

„Einfach Pulver in die Eismaschine streuen ist langweilig“, finden die zwei, die sagen: „Wir wollen ein gesundes Eis machen. Sorten wie „Blauer Engel“ gibt es bei uns nicht.“ Keine Farbstoffe, keine Aromastoffe, Zutaten aus der Region und dem Bioladen, möglichst der Saison entsprechend, und Zucker nur so viel, wie unbedingt nötig – so mancher Kunde erlebt da sein eiskaltes Geschmackswunder. Es gebe Leute, die sich bitterlich über das Bruna-Eis beschwerten, erzählen die beiden und lachen – nämlich weil ihnen kaum noch ein anderes Eis so richtig schmeckt.