Marleen Rimkus (2.v.r.), eine von sieben Diät-Assistentinnen in den Rems-Murr-Kliniken, bespricht mit dem Team das Anrichten der Mahlzeiten. Foto: RMK

Das Speisenkonzept der Rems-Murr-Kliniken ist zertifiziert worden. Ob es den Patienten und Mitarbeitern auch schmeckt, muss sich erst noch herausstellen.

Die Speisenversorgung an den Rems-Murr-Kliniken hat nach einer entsprechenden Prüfung eine neue Bio-Zertifizierung erhalten. „Bio ist jetzt besiegelt“, heißt es in einer Mitteilung der Kliniken. Damit sei ein „weiterer Meilenstein auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit“ sei erreicht. Man setze an den Standorten in Winnenden und Schorndorf nun „neue Qualitätsmaßstäbe in der deutschen Krankenhauslandschaft“.

 

Speisenversorgung neu ausgeschrieben

Tatsächlich haben sich die Häuser erfolgreich einer Prüfung gemäß der neuen Bio-AHVV unterzogen. Das Kürzel steht für die im Herbst vergangenen Jahres vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingeführte „Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung“. Das Ziel dieser Verordnung ist, den Anteil ökologisch hergestellter Lebensmittel in Kantinen, Mensen und Restaurants zu erhöhen.

Erreicht werden konnte dieses Ziel in den Rems-Murr-Kliniken durch eine Neuausschreibung der Speisenversorgung im vergangenen Jahr. Darin wurde neben dem Einsatz von Bio-Produkten auch das Ziel formuliert, mindestens die Hälfte der Speisen von regionalen Anbietern zu beziehen. Ein Beratungsunternehmen hatte die Angebote verschiedener Dienstleister geprüft und dabei Maßstäbe wie den Bio-Anteil sowie Nachhaltigkeitsaspekte wie Gesundheit, Umwelt, Klima, Soziales, Transportwege oder Tierwohl angelegt. Den Zuschlag erhielt die Firma Sander Catering für zunächst drei Jahre, beginnend mit dem 1. Februar 2024.

Neue Speisepläne zunächst für die Patienten

Die Bio-Zertifizierung sei das I-Tüpfelchen, das noch gefehlt habe, sagt der Klinik-Bereichsleiter Wirtschaft und Versorgung, Marc Schumacher. Ob es auch schmeckt, muss sich allerdings erst noch herausstellen. Die neuen Speisepläne würden nun zunächst in der Patientenversorgung eingeführt und danach auch in den Kantinen für die Mitarbeitenden an beiden Klinik-Standorten. Die Bio-Mahlzeiten sollen im Speiseplan dann für jeden sichtbar gekennzeichnet werden – zum Beispiel als „Bio-Spätzle“.

Der Klinik-Geschäftsführer André Mertel betont, dass das Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit wichtig und wertvoll, aber nicht zum Nulltarif zu haben sei. Rund 200 000 Euro investiere die Klinik gegenüber einer konventionellen Speisenversorgung mehr.

Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb

„Wir arbeiten mit vereinten Kräften daran, ein ‚Green Hospital‘ zu werden, also ein ‚Grünes Krankenhaus‘“, sagt der Landrat und Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken, Richard Sigel. Der Landkreis ist seit Dezember 2020 zudem Teil der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb. Unlängst wurde der Förderzeitraum verlängert.