Für Januar registriert die Arbeitsagentur höhere Arbeitslosenquoten. Foto: dpa/Jens Kalaene

Zum Jahresbeginn steigt im Kreis die Zahl der Arbeitslosen an. Die eingetrübte Konjunktur hinterlässt ihre Spuren auf dem Stellenmarkt.

Arbeitsmarkt - Nachdem bereits im Dezember des vergangenen Jahres die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis leicht zugenommen hatte, ist die Zahl derer, die ohne Job sind, zum Jahresbeginn noch einmal merklich angestiegen. Laut dem ersten Monatsbericht der Waiblinger Agentur für Arbeit waren Ende Januar kreisweit 8558 Personen als arbeitslos gemeldet. Damit hat die statistische Arbeitslosenquote gegenüber dem Vormonat um 7,7 Prozent zugelegt – im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres sind es sogar 17,8 Prozent.

Am stärksten zugenommen hat die Quote im Bereich Backnang. Bei einem Zuwachs von 0,4 Punkten liegt sie bei 4,1 Prozent. Im Bereich Waiblingen sind es 3,4, um Schorndorf 3,3 Prozent.

Konjunkturelle Eintrübung spürbar

Auf den ganzen Kreis bezogen liegt die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent, gegenüber 3,3 Prozent zum Jahresende 2019. Diese Entwicklung entspricht dem Landestrend. Baden-Württemberg verzeichnet insgesamt auch einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Im Land liegt die Quote jetzt bei 3,5 Prozent. Ein Anstieg im Januar sei nicht unüblich, sagt Christine Käferle, die Leiterin der Waiblinger Arbeitsagentur: „Zum Jahresbeginn laufen viele Arbeitsverhältnisse aus. Dies zeigt auch der Vergleich der letzten zehn Jahre.“ Allerdings sei momentan die konjunkturelle Eintrübung an einer nachlassenden Nachfrage nach Arbeitskräften spürbar.

Im Zuge dieser eingetrübten konjunkturellen Lage ist auch die Zahl der Betriebe mit Kurzarbeit angestiegen. Im Lauf des Januars, so die Arbeitsagentur, haben 17 Betriebe mit insgesamt 558 Arbeitnehmern Kurzarbeit angemeldet. Zum Vergleich: Im Januar des Vorjahres sind es lediglich zehn Betriebe mit 74 Beschäftigten gewesen. „Betriebe versuchen so ihre Fachkräfte über den wirtschaftlichen Abschwung hinaus im Beschäftigungsverhältnis zu halten“, erklärt dazu Käferle.

Weniger freie Stellen

Die veränderte konjunkturelle Situation zeigt sich auch bei der Zahl der Stellenmeldungen. Im Januar wurden 115 freie Stellen weniger gemeldet als im Vormonat, das entspricht einem Minus von 20 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der neu angebotenen freien Stellen sogar um fast 43 Prozent reduziert. Zugleich liegt der Wert beim Gesamtbestand an 2496 angebotenen Arbeitsstellen rund zehn Prozent niedriger als Ende vergangenen Jahres.