15 000 Fans kamen zum Public Viewing des VfB-Schicksalsspiels in die Mercedes-Benz-Arena. Vor allem in der ersten Halbzeit war die Stimmung von Zuversicht geprägt – später wurde es immer ruhiger.

Stuttgart - Die Stimmung ist aufgeladen in der Mercedes-Benz-Arena beim Public Viewing. Ein Mann rennt über den Rasen, beide Mittelfinger wütend in die Luft gereckt. Ob sie den Spielern des FC Union Berlin gelten oder dem ihn verfolgenden Sicherheitspersonal, weiß er vielleicht selbst nicht. Mehr als 15 000 Fans sind gekommen, um auf einer 60 Quadratmeter großen Leinwand das Relegations-Rückspiel des VfB Stuttgart gegen die Berliner zu verfolgen – die Cannstatter Kurve ist voll besetzt. Zu Beginn sind die daheimgebliebenen VfB-Anhänger vorsichtig optimistisch gestimmt: Die starke Anfangsphase wird ausgiebig bejubelt, Fangesänge lassen Livespiel-Atmosphäre aufkommen.

Der Einsatz der Fans ist erstklassig

Im weiteren Verlauf wird die Cannstatter Kurve aber immer ruhiger, erst in den Schlussphasen beider Halbzeiten wachen die Fans noch einmal auf. Szenenapplaus gibt es vor allem für die Innenverteidiger, Ozan Kabak und Holger Badstuber, die hart aneinander rauschen und mit Verbänden um den Kopf und blutigen Gesichtern weiter um den Klassenerhalt kämpfen. Und für ein nicht gegebenes Tor für die Stuttgarter in der ersten Halbzeit. Für ein paar Minuten fühlt sich die Cannstatter Kurve wieder erstklassig – bis der Videobeweis das Tor für ungültig erklärt. Am mangelnden Einsatz liegt es am Ende nicht, dass der VfB absteigen muss – weder auf dem Feld, noch daheim, beim Public Viewing in der Arena.