Schwer getroffen: der VfB-Profi Holger Badstuber liegt am Boden, nachdem er sich eine klaffende Wunde am Kopf zugezogen hat. Torhüter Ron-Robert Zieler kümmert sich um ihn. Foto: AFP

Holger Badstuber und Ozan Kabak sind schon nach 20 Minuten schwer gezeichnet. Doch die beiden Abwehrspieler des VfB Stuttgart kämpfen in der Relegation bei Union Berlin weiter – vergeblich.

Stuttgart - Blut ist geflossen. Reichlich sogar, denn Holger Badstuber zog sich nach einem Zusammenprall mit Ozan Kabak ebenso eine Platzwunde zu wie sein Mitspieler. Minutenlang mussten beide Innenverteidiger des VfB Stuttgart nach dem Dreikampf mit Sebastian Andersson behandelt werden. Alle waren sie in der 20. Minute zum Ball gelaufen – und dann hatte es mächtig gekracht.

Andersson blieb verschont, weil er sich rechtzeitig zurücknahm. Mit Hilfe des Mannschaftsarztes von Union Berlin wurde auf dem Rasen Erste Hilfe geleistet. Denn Raymond Best, der Stuttgarter Mediziner auf der Bank, kümmerte sich um Kabak und hatte alle Hände voll zu tun.

Kabak kommt blutverschmiert in die Kabine

Mit Kopfverbänden ging es anschließend für die Stuttgarter weiter. Kabak bekam zunächst einen blauen und Badstuber einen weißen. Beide Abwehrspieler scheuten sich jedoch nicht, auch mit ihren Verletzungen sich in die Kopfballduelle zu stürzen. Aufopferungsvoll kämpften sie im Stadion an der Alten Försterei und signalisierten damit, dass sie bereit waren, über den Schmerzpunkt hinauszugehen. Doch letztlich nützte es nichts, die Nullnummer im Relegationsrückspiel in Berlin-Köpenick bedeutete den Abstieg für den VfB.

Tränen flossen nach dem Abpfiff. Fassungslosigkeit herrschte auch bei Badstuber und Kabak. Sie waren im Abwehrzentrum noch gehörig gefordert gewesen. Gerade gegen Andersson, der beim 2:2 im Hinspiel für einige Unruhe gesorgt hatte. Meistens im Duell mit Marc Oliver Kempf, doch der 24-Jährige fehlte diesmal aufgrund von Kniebeschwerden. Dafür rückte Badstuber in die Anfangself.

Badstuber ist nur noch vorne zu finden

Mit seiner körperlichen Präsenz sollte der Routinier Stabilität bringen. Badstuber, der zuletzt im letzten Bundesligaspiel der Saison auf Schalke von Beginn an aufgelaufen und zuvor meist tatenlos auf der Ersatzbank saß, machte seine Sache gut. Trotz der Wunde, die vor der Pause wieder aufplatze. Mit blutverschmiertem Gesicht kam Badstuber in die Kabine.

Auch Kabak war schwer gezeichnet, als es in die Halbzeit ging. Der junge Türke blutete ebenfalls wieder und erhielt einen frischen Verband, diesmal in weiß. Für beide Abwehrspieler ging der Kampf jedoch mit voller Intensität weiter. Und Badstuber musste einen Schlag ins Gesicht wegstecken – von Andersson (74.).

Danach war der frühere Nationalspieler nicht mehr hinten zu finden. Der VfB-Trainer Nico Willig beorderte ihn nach vorne. Badstuber sollte einen der vielen hohen Pässe verlängern, irgendwie per Kopf. Um mit dem Mut der Verzweiflung zu einer Torchance zu kommen. Aber gegen die langen Kerls in der Union-Defensive gab es ohne Spielfluss kein Durchkommen.