Matchwinner für den SV Vaihingen: der Torjäger Holly Bokilo (vorne) erzielte nach seiner Einwechslung in Weilimdorf den entscheidenden Treffer. Foto: Yavuz Dural

Mit einem 3:2 nach Verlängerung zieht der A-Kreisligist SV Vaihingen ins Relegationsendspiel ein. Gegen Ermis Metanastis gibt nach vielen vergebenen Chancen zuletzt auch die bessere Kondition den Ausschlag.

Weilimdorf - Der SV Vaihingen darf weiter auf den sofortigen Wiederaufstieg in die Fußball-Bezirksliga hoffen. In der ersten Relegationsrunde hat sich die Mannschaft des Trainers Carmine Napolitano am Samstag knapp mit 3:2 nach Verlängerung gegen den GFV Ermis Metanastis Stuttgart durchgesetzt. Der Matchwinner in Weilimdorf hieß Holly Bokilo. Zunächst nur auf der Bank, erzielte der Torjäger nach seiner Einwechslung den entscheidenden Treffer. Napolitanos Plan ging indes in mehrfacher Hinsicht auf. Bezahlt machte sich auch, dass der Coach mit den Seinen in den vergangenen Wochen an der Kondition gearbeitet hat.

Dabei lagen die Vaihinger zunächst schon in der normalen Spielzeit auf Erfolgskurs. Im Duell der beiden Kreisliga-A-Vizemeister gingen sie durch einen Doppelschlag früh mit 2:0 in Führung – der Lohn dafür, dass die Schwarzbachkicker ihr Heil von Beginn an in der Offensive suchten. Erst fiel der Ball nach einem Einwurf Nicolas Münch vor die Füße. Der Mittelfeldspieler fackelte nicht lange und zog aus der Distanz ab. Dann war Sven Stark per Kopf zur Stelle. Und anschließend hätte Cedric Hornung allein vor dem gegnerischen Tor gar schon für die Vorentscheidung sorgen können, scheiterte aber am Keeper Christos Vergos.

Lapeschi verschießt Elfmeter

Bitter für das Filderteam: damit waren die Griechen aufgeweckt – und schlugen zurück. Durch Kimon Koutsiofytis und Lambros Demos schafften sie den schnellen Ausgleich – Letzteren auch deshalb, weil sich der Vaihinger Torhüter Maximilian Ulmer bei einer Ecke verschätzte. „Wir haben einen zehnminütigen Hänger gehabt“, sagte Napolitano, der zudem mit überhaupt erneut zahlreich vergebenen Großchancen seines Aufgebots haderte. Die dickste datierte ebenfalls noch aus der ersten Hälfte: Giampiero Lapeschi verschoss einen Foulelfmeter (38.). Sowohl seinen ersten Versuch als auch den Nachschuss wehrte Vergos ab. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison“, klagte Napolitano. Obwohl seine Elf also überlegen war, ging es nur mit einem Unentschieden in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: die Vaihinger investierten mehr in die Partie, aber ein ums andere Mal stand derselbe Mann im Weg, Vergos. Jener hielt seine Mannschaft in der Hitze mit zahlreichen Paraden im Rennen, so auch in der Nachspielzeit. In der hätte der Vaihinger Kapitän Kai Hauner seine sichtlich erschöpften Mitspieler erlösen können, doch wieder gab es kein Vorbei an Vergos. „Wenn ich den reinmache, sind wir schon alle unter der Dusche“, sagte Hauner und trauerte der Gelegenheit nach.

Mit Bokilo den richtigen Riecher

So ging es in die Verlängerung. Auch noch die Zusatzschicht der Zusatzschicht. Doch mobilisierte der letztjährige Bezirksliga-Absteiger fortan die letzten Kräfte und erwies sich konditionell als überlegen. „Wir haben vor drei Wochen das Training noch einmal angezogen und an der Kondition gearbeitet“, erläuterte Napolitano. „Die Spieler haben das zuerst nicht verstanden, aber das war heute der Schlüssel zum Erfolg.“ Außerdem bewies er mit der Einwechslung Bokilos als Joker den richtigen Riecher: Der Torjäger stand nach einer Ecke goldrichtig und erzielte das umjubelte 3:2, ehe sich Ermis noch zwei Platzverweise einhandelte (Rot für Deniz Demet, Gelb-Rot für Elefterios Poulionakis). „Wir wussten, dass wir in der Verlängerung ein Tor machen müssen, um es nicht auf das Glücksspiel Elfmeterschießen ankommen zu lassen“, sagte Bokilo. Dass just ihm dieser entscheidende Streich gelang? Das sei „ein gutes Gefühl“.

Nun trifft der SV Vaihingen am nächsten Samstag im entscheidenden Spiel in Obertürkheim auf den SV Sillenbuch. „Das ist ein guter Gegner, der es geschafft hat, in einer starken Bezirksliga den Relegationsplatz zu erreichen“, zollt Hauner dem Kontrahenten Respekt. Aber: „Wir haben einen tollen Teamgeist. Viele von uns sind im vergangenen Jahr abgestiegen – das wollen wir jetzt wieder geraderücken.“ GFV Ermis Metanastis Stuttgart: Vergos – Patitsis, Doufas, Hladik, Demet – Caliskan, Koutsiofytis (66. Matsas) – Nickels (78. Chartomantzidis), Chrimpakis, Marsiglio (95. Poulionakis) – Demos (113. Tartanis). SV Vaihingen: Ulmer – Stark, Lapeschi, Winkel, Henkelmann – Münch (63. Bokilo), Breuninger – Hauner (107. Spangenberg), Hornung – Winter – Rück (84. Breuer). Tore: 0:1 Münch (5.), 0:2 Stark (8.), 1:2 Koutsiofytis (16.), 2:2 Demos (21.), 2:3 Bokilo (108.)