Voller Hoffnung auf eine lebhafte Auktion hat das Auktionshaus Christie’s eines der berühmtesten Gemälde von David Hockney eingeschätzt. Foto: dpa

Die monumentalsten Preise im Kunstgeschäft werden mit den Werken längst toter Meister erzielt. Aber auch Arbeiten Lebender kann nicht mehr jeder Bilderfreund aus den Wechselgeldresten in der Urlaubskasse bezahlen. Christie’s hofft auf einen neuen Rekord für ein Gemälde David Hockneys.

New York - Ein Ölgemälde des Briten David Hockney hat offensichtlich gute Chancen, zum bislang teuersten Werk eines lebenden Künstlers zu werden. Das Auktionshaus Christie’s in New York gab den geschätzten Wert von „Porträt eines Künstlers (Pool mit zwei Figuren)“ am Donnerstag mit 80 Millionen Dollar (68,5 Millionen Euro) an. Das Gemälde soll im November versteigert werden.

Christie’s erwartet, dass dann der von dem US-Künstler Jeff Koons gehaltene Rekord gebrochen wird. Dessen Stahlskulptur „Ballonhund“ hatte das Unternehmen im Jahr 2013 für 58,4 Millionen Dollar versteigert. Hockneys nun zum Verkauf stehendes Gemälde verknüpft zwei der beliebtesten Motive des Pop-Art-Vertreters: das leuchtende Wasser eines Schwimmbeckens sowie zwei menschliche Figuren. Das Werk von 1972 zeigt einen schick angezogenen Mann, der am Rande eines Pools steht. Er blickt auf einen anderen Mann hinab, der auf ihn zuschwimmt. Den Hintergrund bildet eine idyllische Wald- und Berglandschaft.

Mann im Wasser

Der Mann am Rande des Beckens sei Hockneys früherer Liebhaber Peter Schlesinger, erläuterte Alex Rotter, Abteilungsleiter für zeitgenössische Kunst bei Christie’s. Schlesinger war Schüler Hockneys an der University of California in Los Angeles. Ihre Beziehung endete 1972. Der auf dem Bild gezeigte Mann im Wasser könnte Schlesingers damals neuer Liebhaber sein, sagte Rotter.

„Porträt eines Künstlers (Pool mit zwei Figuren)“ ist eines der berühmtesten Werke Hockneys. Es zierte den Titel von diversen Büchern über den Künstler und wurde bei einer internationalen Retrospektive seines Werks zu seinem 80. Geburtstag im vergangenen Jahr gezeigt. Christie’s wollte nicht mitteilen, wer der bisherige Besitzer des Werkes ist. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg und der Website „Artnet“ gehört es dem britischen Milliardär Joe Lewis, Eigentümer des Investmentunternehmens Tavistock Group und des Fußballvereins Tottenham Hotspur.