Insgesamt 1038 einzelne Schmuckstücke wollte der Mann ohne Zollanmeldung importieren. Foto: Hauptzollamt Stuttgart

Ein 51-jähriger Schmuggler ist den Zollbeamten am Stuttgarter Flughafen ins Netz gegangen. Er hatte eineinhalb Kilo Schmuck im Wert von 55.000 Euro dabei und löst damit den bisherigen Rekordhalter ab.

Stuttgart - Zollbeamte am Stuttgarter Flughafen haben in der vergangenen Woche einen Rekordfund gemacht: Sie stoppten einen Mann, der Goldschmuck im Wert von über 55.000 Euro schmuggeln wollte. Wie die Beamten mitteilen, war der 51-jährige Geschäftsreisende mit einem Flug aus Istanbul nach Stuttgart gekommen und wollte die Gepäckausgabehalle mit kleinem Gepäck durch den grünen Ausgang für anmeldefreie Waren verlassen. Die Zöllner sprachen den Reisenden an und baten ihn zur Warenkontrolle.

In einer Tüte verpackt entdeckten die Zollbeamten insgesamt 1038 Schmuckstücke im Wert von 55.170 Euro. Bei der eineinhalb Kilo schweren Schmuggelware handelt es sich laut Zoll um den größten Goldschmuck-Aufgriff der vergangenen zehn Jahre am Stuttgarter Flughafen. Ab 430 Euro müssen Waren angemeldet und die Einfuhrabgaben, das heißt Mehrwertsteuer plus Zollgebühren, gezahlt werden. Die Einfuhrabgaben für die geschmuggelten Schmuckstücke belaufen sich auf 10.427 Euro.

Zigaretten und Goldschmuck werden am häufigsten aufgegriffen

„Der bisherige Rekordhalter war bei knapp unter 30.000 Euro“, erinnert sich Thomas Seemann, Pressesprecher des Hauptzollamts Stuttgart. Neben Zigaretten ist Goldschmuck die Ware, die am Stuttgarter Flughafen am häufigsten aufgegriffen werde. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 24,5 Kilogramm Goldschmuck im Wert von knapp einer Million Euro sichergestellt.

Der Schmuck wurde sichergestellt und gegen den Mann, der einen Wohnsitz in Deutschland hat, ein Steuerstrafverfahren eingeleitet. Ihn erwarte mindestens eine Geldstrafe, deren Höhe sich an seinen Einkünften bemesse. Außerdem müsse geklärt werden, warum er so viel Goldschmuck bei sich hatte, also ob er möglicherweise ein Kurier sei und schon häufiger Ware geschmuggelt habe. Warum die Beamten den Mann kontrollierten, kann Seemann nicht mit Sicherheit sagen. „Wir kontrollieren stichprobenartig“, erklärt er; also ein Zufallstreffer.