Das Interesse an einem Studium hält an – die Zahlen steigen erneut Foto: dpa

In diesem Wintersemester sind an den Hochschulen in Deutschland so viele Studenten eingeschrieben wie noch nie: Rund 2,8 Millionen junge Erwachsene streben einen Hochschulabschluss an.

Stuttgart - An den deutschen Hochschulen wird es noch enger: 2 806 000 Studierende sind in diesem Wintersemester bundesweit eingeschrieben, so viele wie noch nie. Auch in Baden-Württemberg sind die Zahlen nochmals angestiegen. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes studieren gut 363 500 Personen an den baden-württembergischen Hochschulen, das sind rund 6800 Studierende oder 1,9 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Dualen Hochschulen haben rund 600 Studenten weniger, alle anderen Hochschularten legten zu, am meisten die Universitäten. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Studierenden im Südwesten um knapp 20 Prozent.

Leicht zurückgegangen ist hingegen die Zahl der Studienanfänger. Bundesweit ging sie um 0,1 Prozent zurück, im Südwesten um 0,3 Prozent oder rund 200 Personen. Von den etwa 63 000 Studienanfängern im Land sind 48,9 Prozent weiblich – das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.

Ministerin: Bildungsverhalten ändert sich

„Die anhaltend hohen Zahlen belegen, dass wir es mit verändertem Bildungsverhalten der jungen Menschen zu tun haben, nicht mit einem vorübergehenden Phänomen aufgrund der doppelten Abiturjahrgänge“, sagte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Das Land werde seine Hochschulen unterstützen, „damit sie die Qualität im Studium noch weiter ausbauen und sich im nationalen wie internationalen Wettbewerb stark positionieren können.“ Vordringlich sei, dass auch der Bund endlich Perspektiven schaffe. Die Mittel aus Berlin für zusätzliche Studierende sind bislang befristet bis 2020. „Der Bund ist aber auch für die Zeit danach gefordert, sich hier zu engagieren. Diese Klärung ist überfällig“, so Bauer.