Die Wintersport-Hotspots der östlichen Nachbarn offerieren mit maximal 30 Euro pro Tagesskipass günstige Alternativen zur Alpenregion. Das lohnt sich, vor allem für Familien.

Die Nachbarn im Osten und Südosten Europas erfreuen sich bei Winterurlaubern zunehmender Popularität. Ausschlaggebend sind dafür zwei Gründe: Einerseits locken gut präparierte Pisten, andererseits bieten die Ziele vor allem preislich Alternativen zu Skiregionen wie Österreich und der Schweiz.

Tschechien

Tschechien ist als Winterziel gefragt, vor allem das Riesen- und Isergebirge sowie der Böhmerwald. Mit 26 Abfahrtskilometern sind die tschechischen Skigebiete zwar nicht so großzügig wie die der Alpen, Angebot und Ausstattung präsentieren sich jedoch vergleichbar. Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) im Riesengebirge beherbergt als Nobelskigebiet des Landes ein internationales Publikum. Im Böhmerwald, gleich hinter der deutschen Grenze, empfängt Zelezna Ruda (Markt Eisenstein) Gäste aus der Bundesrepublik auf achteinhalb Pistenkilometern.

Slowakei

Auch in der Slowakei spielt der Wintersport eine wichtige Rolle. Entsprechend ausgebaut ist das Angebot: Insgesamt laden mehr als 320 Orte zum Skilaufen ein. Darunter sind etwa 100 Skizentren mit über 1000 Liften, 36 Seilbahnen und 150 Kilometer Kunstschneepisten. Die wichtigsten Skiregionen heißen Hohe und Niedere Tatra, Westtatra, Kleine und Große Fatra sowie Kysuce, Orava und Zips. Angeboten werden dort vor allem Alpinski, Langlaufen, Snowboarden, Rodeln und Paragleiten.

Polen

In Polen dauert die Wintersaison länger als in Westeuropa. Vor allem im Süden liegt oft von November bis März Schnee. Zakopane in der Hohen Tatra und der Berg Nosal sind gut besuchte Skigebiete. Szczyrk in den Beskiden verfügt über Abfahrten von insgesamt 50 Kilometer Länge, 30 Schlepplifte, eine Seilbahn sowie Skischulen und -verleihe. Das Gebiet glänzt außerdem mit einem Familienübungsgelände. Weitere bekannte Skiorte sind Wisla, die Heimat des Weltklassespringers Adam Malysz, sowie Krynica in den Beskid Sadecki.

Rumänien

Sinaia ist eines der beliebtesten Skigebiete Rumäniens. Es liegt rund zwei Autostunden nördlich der Hauptstadt Bukarest im Prahova-Tal und verfügt über 23 Abfahrten mit 22 Pistenkilometern. Wer mag, dem stehen die 13 Kurven des anderthalb Kilometer langen Eiskanals mit 130 Meter Höhendifferenz offen. Sinaia hat 1935 die ersten Winterspiele im Bobfahren ausgetragen. Auch Poiana Brasov, Predeal, Balea, Paltinis, Borsa und Stana de Vale bieten Wintersport von Langlauf bis Ski alpin.

Bulgarien

Bulgarien offeriert Skipisten bis in 2560 Meter Höhe. Beste Regionen sind Bansko im Pirin-Gebirge mit modernen Gondeln und 70 Kilometer Pisten sowie Pamporovo, mit 36 Kilometern am Schneewittchenberg (Sneshanka). Einer der größten und ältesten Wintersportorte ist Borovets an den Nordhängen des Rila-Gebirges. Früher war es Sommersitz und Jagdrevier des einheimischen Adels, heute locken 56 Kilometer Abfahrten und ein Geländepark für Snowboarder.

Slowenien

Slowenien ist jedes Jahr Gastgeber großer Wintersportveranstaltungen wie des alpinen Slalom-Weltcups, des Riesentorlaufs der Damen und Herren, des Biathlon-Weltcups in Pokljuka und des Skisprung-Weltcup-Finales in Planica. Kranjska Gora ist neben Mariborsko Pohorje, Rogla und Bohinj das Zentrum für Skifahrer und Langläufer. Der beschauliche Ort mit seinen dichten Kiefernwäldern liegt in den Julischen Alpen im Norden Sloweniens, nahe der Grenze zu Österreich und Italien.

Serbien

In Serbiens Tourismuswinter spielen zwei Regionen die Hauptrolle: Kopaonik und Zlatibor. Das Skigebiet auf dem Gebirgszug Kopaonik ist das größte des ganzen Landes. Es verfügt über 22 Aufstiegshilfen und 17 Liftkilometer. Die meisten Hotels haben direkten Zugang zu den 21 Skipisten. Hinzu kommen 20 Kilometer Loipen. Außerdem wartet das Zlatibor-Gebirge in Südwestserbien mit Skipisten und Langlaufloipen in 700 bis 1500 Meter Höhe auf.

Ungarn

Zentrum des ungarischen Wintersports ist der Berg Kékes im Mátra- Gebirge. Eplény, das modernste Skigebiet des Landes, bietet sieben Aufstiegshilfen, die längste Skipiste und den größten Funpark Ungarns sowie Flutlicht, Rodelbahnen und Skiverleih. Von der Hauptstadt Budapest liegt es 1209 Kilometer entfernt.

Baltikum

Beliebte Ziele für Langläufer und Snowboarder sind die baltischen Länder. Das betrifft vor allem die Skigebiete in Südestland bei Otepää, wo die Langlaufprofis der Baltenrepublik trainieren, sowie im lettischen Gauja-Nationalpark bei Sigulda. Esten, Letten und Litauer sind begeisterte Skiläufer, die Pisten vielfach bis zwei Uhr morgens geöffnet. Technisch sind noch nicht alle osteuropäischen Wintersportgebiete auf dem neuesten Stand. Mondäne Nobelorte fehlen. Dafür lässt sich in einer weitgehend unberührten Natur einiges entdecken und genießen.

Infos zu Skigebieten

Skigebiete

Spindlermühle, Tschechien, Skipass pro Tag 30 Euro, www.skiareal.cz
Skizentrum Relax Center Plejsy, Hohe Tatra, Slowakei, 19 Euro, www.plejsy.sk
Zakopane, Polen, 23 Euro, www.pkl.pl
Sinaia, Rumänien, 30 Euro, www.ski-in-romania.com
Bansko, Bulgarien, 30 Euro, www.banskoski.com
Kranjska Gora, Slowenien, 29 Euro, www.kranjska-gora.si
Kopaonik, Serbien, 11 Euro, www.eng.infokop.net
Eplény, Ungarn, 30 Euro, www.epleny.hu/deutsch
Otepää, Estland, 20 Euro, www.otepaa.eu/en
Sigulda, Lettland, 50 Cent pro Liftfahrt, www.tourism.sigulda.lv