Ein Kaleidoskop aus Düften von Fisch, Früchten und Kaffee wartet in der historischen Markthalle von Loulé. Foto: mauritius images / Alamy Stock Photos / Ian Dagnall

Wenn sich die Strände der Algarve geleert haben und die hügelige Landschaft begierig die Kühle und Feuchte des Herbstes aufsaugt, schlägt die Stunde der Wanderer. Die portugiesische Südküste verwöhnt sie bis zur nächsten Sommersaison mit Wegen durchs Land und zur Kunst.

Loulé - Wo will er hin? Der Wegweiser zu den Fonte da Benémola, den Quellen des Flüsschens Benémola, zeigt auf dichtes, scheinbar wegloses Gestrüpp. Wanderführer Bruno Rodrigues winkt einladend und verschwindet im Grün. Tatsächlich führt ein schmaler Pfad hinab zum Wasser. Übermannshoher Schilf und stachelige Schlingpflanzen, deren Lianen in den Weg baumeln und Aufmerksamkeit heischend an den Wanderern zupfen, sorgen für Dschungelfeeling. Das Zirpen, Zwitschern und Kreischen zahlreicher Vogelarten macht die Musik dazu. Schmetterlinge und allerlei summende und brummende Insekten umschwärmen Lorbeerschneeballbüsche und wilde Orchideen – und ein Häufchen auf dem Boden. Es sind die frischen Hinterlassenschaften eines Otters, die Bruno fachkundig interpretiert: „Der hat reichlich Shrimps gefressen!“