Intendant des Stuttgarter Balletts Reid Anderson Foto: Kraufmann

Reid Anderson hat Vertrag als Intendant des Stuttgarter Balletts um drei Jahre verlängert.

Stuttgart - Bereits Ende vergangenen Jahres hat Reid Anderson klar gesagt, dass er das Stuttgarter Ballett weiterhin leiten will. Nun ist es amtlich: Am Montag hat der Kanadier seine Unterschrift unter einen Vertrag gesetzt, der seine Intendanz um drei Jahre verlängert - mit der Option auf zwei weitere Jahre.

Die mit Reid Anderson ausgehandelte Verlängerung seines Vertrags als Intendant des Stuttgarter Balletts wollte Kunstminister Frankenberg noch vor dem Regierungswechsel unter Dach und Fach haben. Bei der Unterzeichnung am Montag musste der Minister dann allerdings krankheitsbedingt passen. "Aber Oberbürgermeister Wolfgang Schuster war da", sagt Anderson, der seit 1996 das Stuttgarter Ballett leitet und der den neuen Vertrag nun zu den anderen in die Schublade legen will. Ob es das letzte Mal gewesen sei, dass er eine Verlängerung unterzeichne? Meine Frage bringt den Intendanten zum Lachen. "Das weiß ich nicht", sagt Anderson. "Der Vertrag bestimmt, dass ich weitere drei Jahre bleibe. Dann bin ich 65 - und wir sehen weiter. Alle wollten, dass ich bleibe. Ich denke, dass ich das machen kann; ich weiß, dass ich das machen will. Und ich möchte noch sehen, wie die nächste Tänzergeneration vorankommt."

Vor allem eines möchte Reid Anderson noch als Intendant des Stuttgarter Balletts miterleben: die Einweihung eines Neubaus für die John-Cranko-Schule. Plant die Option, seinen Vertrag 2015 um weitere zwei Jahre verlängern zu können, mögliche Verzögerungen ein? "Ich habe zum ersten Mal das sichere Gefühl, dass wir eine neue Schule bekommen", sagt Anderson. "Diese Schule liegt mir am Herzen, vor allem jetzt, da die Hälfte der Tänzer in der Kompanie dort ausgebildet wurde. Im Moment, da die Planungen noch ein wenig in der Luft hängen, wollte ich auf keinen Fall aufhören. Aber auch aus der neuen Regierung habe ich bereits gehört: Der Neubau für die Schule sei das, was für alle besonders wichtig sei. Und ich möchte, dass wir ein Gebäude haben, in dem Schule und Kompanie nicht nur super arbeiten können; dieses Haus muss auch über seine architektonische Sprache ein Statement sein."

Die Schule ist das Ziel, auf das Reid Anderson in den nächsten Jahren hinarbeiten möchte. "In ein paar Jahren will ich ein Haus einweihen mit John Crankos Name darauf, dafür kämpfe ich bis zum bitteren Ende." Wie dieses Ende aussehen könnte, formuliert eine Klausel in Andersons neuem Vertrag: "Wenn die Schule nicht kommt, darf ich aussteigen."