Zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht versammelten sich am Dienstag wieder viele Menschen bei zwei Gedenkstunden.
Stuttgart - Corona hatte es im vergangenen Jahr unmöglich gemacht, nun versammelten sich zum 83. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wieder viele Menschen bei zwei Gedenkstunden.
Vor der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) nannte Rabbiner Yehuda Pushkin diesen Akt der Barbarei, bei dem beide Stuttgarter Synagogen in Flammen aufgegangen waren und viele jüdische Mitbürger verhaftet, misshandelt und getötet wurden, den Beginn der Shoah und prangerte den zunehmenden Antisemitismus an. Michael C. Hermann, Leiter der Stabsstelle für Religionsangelegenheiten und Staatskirchenrecht im Kulturministerium, versicherte ebenso wie Bürgermeisterin Isabel Fezer, uneingeschränkt an der Seite der jüdischen Mitbürger zu stehen.
Am Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Karlsplatz haben bei einer weiteren Gedenkveranstaltung auf Initiative der Anstifter 40 Menschen, darunter Werner Schretzmeier, der Intendant des Theaterhauses, hunderte von Namen von Opfern verlesen. Ermordet, weil sie Juden, Widerstandskämpfer, Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuelle, Kriegsgefangene oder krank waren.