OB Fritz Kuhn am Wahlsonntag im Stuttgarter Rathaus. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Wer folgt Thomas Bopp (CDU) ins Amt des Regionalpräsidenten? Sein Stellvertreter, Stuttgarts OB Fritz Kuhn, hat abgesagt. Nach dem Wahlerfolg haben die Grünen das Vorschlagsrecht für das Amt. Die Suche geht weiter.

Stuttgart - Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn strebt das Amt des ehrenamtlichen Regionalpräsidenten im Verband Region Stuttgart nicht an. Dies erklärte er am Montagmittag. Er habe nach kurzer Überlegung so entschieden, weil ihm eine positive Entwicklung der Region Stuttgart am Herzen liege. „Wenn der Stuttgarter Oberbürgermeister Regionalpräsident ist, besteht aber die Gefahr, dass dies zu Divergenzen mit der Region führt“, sagte er. Die Stadt Stuttgart habe zwar eine Führungsrolle in der Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden in der Region. „Das sollte man aber nicht übertreiben“, so Kuhn, der es deshalb prinzipiell für falsch hielte, wenn ein Stuttgarter Rathauschef auch das Spitzenamt in der Region Stuttgart übernehmen würde. „Das ist nicht so sehr eine Zeitfrage, sondern eine danach, was für die Region und die Stadt Stuttgart gut ist“, erklärte Kuhn.

Nun rücken andere grüne Regionalräte in den Fokus

Nachdem die Grünen bei der Regionalwahl am Sonntag überraschend knapp vor der CDU ins Ziel kamen, haben sie ein Vorschlagsrecht für das Amt des Regionalpräsidenten, das momentan vom Stuttgarter CDU-Politiker Thomas Bopp ausgeübt wird. Kuhn ist dessen Stellvertreter, deshalb wurde nicht ausgeschlossen, dass er die Nachfolge anstreben könnte. Stattdessen rücken nun weitere Grüne Regionalräte in den Blickpunkt. Dazu gehört schon aufgrund ihrer herausgehobenen Funktion die langjährige Fraktionschefin Ingrid Grischtschenko, die erklärte, es sei nicht an der Zeit, über Posten zu reden. Derweil brachte der Regionalrat Michael Lateier seinen Kollegen André Reichel ins Gespräch: „Für mich wäre er die erste Wahl.“