Auch der Ex-Aspacher Eric Hottmann (links), hier gegen Andrew Owusu, trug sich für den VfB in die Torschützenliste ein. Foto: avanti

Die SG Sonnenhof Großaspach unterliegt dem VfB Stuttgart II 0:3. Aufbäumen kommt zu spät.

Großaspach - Während der ersten Halbzeit im Dienstagabend-Spiel der Fußball-Regionalliga zwischen Sonnenhof Großaspach und dem VfB Stuttgart II war es kaum zu glauben, dass beide Teams zuvor nur fünf Punkte getrennt hatte. Im leeren Stadion in Aspach gewann man eher den Eindruck, es begegnen sich Abstiegs- und Aufstiegskandidat. Was sich letztlich im Ergebnis widerspiegelte: Mit einem 3:0 (3:0) entführten die Stuttgarter die volle Beute aus dem Fautenhau – und setzten einem gebrauchten SG-Jahr vollends die Krone auf.

Keine 120 Sekunden waren gespielt, da jubelte der VfB erstmals. Nach einem sehenswerten 30-Meter-Pass von Marco Pasalic war Mohamed Sankoh frei vor SG-Keeper David Nreca-Bisinger, dem er keine Chance ließ. Sankoh knüpfte damit an seine jüngste Leistung vom 8:1 gegen Schott Mainz an, als ihm ein Viererpack gelungen war. Und Aspach? „Wir waren wieder nicht auf der Höhe“, ärgerte sich Trainer Hans-Jürgen Boysen, nachdem sein Team auch gegen Homburg nach drei Minuten in Rückstand geraten war.

Stuttgart setzte seine schnellen Außenstürmer durch Pässe aus dem Mittelfeld in die Schnittstelle der Aspacher Abwehr in Szene. So wie in der VfB-Bundesligaelf Nicolas Gonzalez und Silas Wamangituka auf Links- und Rechtsaußen für Tempo sorgen, waren es hier Nikos Zografakis und eben Sankoh. Für die SG-Defensive passierte das viel zu schnell. Und dann war da noch VfB-Mittelstürmer Eric Hottmann, der vergangene Saison noch für Aspach aufgelaufen war. Auch er brachte sich immer wieder in Position, scheiterte nach Pass von Zografakis aber am Torhüter (9.). In Minute 23 machte er es besser: Nach einer Ecke von Marco Pasalic köpfte Hottmann zum 2:0 ins lange Eck. „Unsere Einteilung hat da nicht gestimmt“, so Boysen.

Aber auch Aspach hatte Chancen auf Zählbares – zumindest nach Standards. Die erste bot sich Jan Ferdinand und Julian Leist, die das Leder nach einer Ecke per Kopf nicht im Kasten unterbrachten (4.). Die nächste hatte erneut Leist, der nach einem Freistoß von Andreas Ivan zu überrascht ob seiner Freiheit war (21.). Es war nicht der Tag des Abwehrspielers – weshalb ihn Trainer Boysen in der 26. Minute für Ken Gipson auswechselte. „Wir haben in der Abwehr mehr Geschwindigkeit gebraucht. Ab da haben wir es hinten auch gut gemacht und das Zentrum geschlossen“, begründete der Trainer diesen Schritt. Auch Gipson rückte gleich in den Mittelpunkt, weil er nach einem Fehlpass von Keeper Nreca-Bisinger nichts anderes mehr tun konnte, als den heranstürmenden Hottmann zu foulen. Den Elfmeter verwandelte VfB-Kapitän Marc Stein mit einem satten Schuss ins Eck (33.).

Für die SG ging es mit dem 0:3 darum, den Schaden gegen das starke Team um Ex-Nationalspieler Holger Badstuber und Juventus-Turin-Leihspieler Naouirou Ahamada zu begrenzen. Was mit einer starken Phase nach dem Seitenwechsel gelang. Aspach spielte endlich druckvoll aufs Tor, hatte nach Zuspiel des eingewechselten Joel Gerezgiher eine Chance durch Jan Ferdinand, der den Torwart umspielte, den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im Tor unterbrachte (46.). Ein Schuss von Marvin Cuni parierte Keeper Sebastian Hornung (50.). Dann rutschte erst Sebastian Schiek in guter Position aus, ehe Dominik Widemann freistehend scheiterte (56.). Die Drangphase der SG endete damit wieder. Sie hatte weiter viel Ballbesitz, während Stuttgart auf Konter lauerte. „Das Auftreten in der zweiten Hälfte war nicht selbstverständlich bei diesem Ergebnis und gegen diesen starken Gegner“, hielt Boysen seinem Team zugute, der aber eben festhalten musste, dass die Ergebnisse nicht das hergeben, zu was das Team imstande wäre – was die zweite Halbzeit wieder verdeutlichte. Und vor allem, dass dabei keine SG-Tore mehr fielen, passte eben zum nun ablaufenden Jahr. Sonnenhof Großaspach:
Nreca-Bisinger – Schiek, Leist (26. Gipson), Gehring, Held – Cuni, Owusu (46. Gerezgiher), Widemann, Jüllich, Ivan (72. Meiser) – Ferdinand.