Die Grünen wollen den Umstieg in den öffentlichen Nahverkehr erleichtern. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Stuttgarts OB Fritz Kuhn und Landesverkehrsminister waren die prominenten Redner auf der Regionalkonferenz der Grünen. Und sie erhoben klare Forderungen – beispielsweise gegenüber dem Regionalverband.

Stuttgart - „Die Herausforderungen der Kommunen bei Mobilität und Wohnen können nur regional gelöst werden“, sagte der Stuttgarter OB Fritz Kuhn auf der Regionaldelegiertenkonferenz der Grünen am Samstag in Kornwestheim. Die 60 Vertreter aus den Kreisverbänden Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg, Stuttgart und Rems-Murr forderten den Ausbau der Schieneninfrastruktur und die Schaffung weiterer Kapazitäten auf der S-Bahn. Sie sprachen sich gegen die Straßenbauprojekte Nord-Ost-Ring und Filderauffahrt aus.

Gegen Zersiedelung der Landschaft

Beim Thema Wohnen bekräftigten sie ihre Forderungen nach der Schaffung von preiswertem Wohnraum, flächensparenden, kompakten Wohnformen und sozial gemischten Quartieren. Die Zersiedelung der Landschaft müsse aufhören.

Das betonte auch Kuhn. „Wir stehen zum Prinzip der Innen- vor der Außenentwicklung“, sagte er. Mit ihm werde es eine Besiedelung des Birkacher Felds mit 10 000 Menschen nicht geben. Stuttgart werde auf die Nachverdichtung und einige wenige Neubaugebiete setzen. Allerdings müsse die Wohnungsbaupolitik „regional gefasst“ werden. Entgegen der Ziele der Investoren müsse sich die Politik aber um bezahlbaren Wohnraum kümmern. „Wir brauchen überall in der Region Sozialwohnungsbau – auch in den kleinen Gemeinden“, sagte er.

Mehr Druck auf Bahn

Kuhn und Landesverkehrsminister Winfried Hermann forderten vom Verband Region Stuttgart, er müsse mehr Druck bei der Bahn für pünktliche S-Bahnen machen. „Da muss mehr Power und Kompetenz rein“, sagte Hermann. Die Bahn müsse „an die Kandarre genommen werden, damit sie die vereinbarte Leistung erbringt.“ Auch bei der Schaffung eines regionale P+R-Systems müsse die Region aktiver werden. „Ich wünsche mir, dass das schneller geht“, sagte Kuhn. Dies sei ein zentraler Punkt, um die Zahl der Autos und damit die Schadstoffbelastung in Stuttgart zu reduzieren.