Der Bus würde auch den Bahnhof in Erdmannhausen anfahren. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Verbindung über Erdmannhausen und Affalterbach geht frühestens Ende 2021 an den Start.

Region - Noch ist unklar, ob die Busverbindung von Steinheim über Erdmannhausen und Affalterbach nach Winnenden einmal in Betrieb gehen wird. Klar ist aber: Nicht erst seit dem jüngsten Vorschlag der SPD in Großbottwar, die Linie von Steinheim über Kleinbottwar und Großbottwar bis Oberstenfeld zu verlängern, hat sie bereits einige Befürworter. Zum einen könnten durch die Linie zahlreiche Arbeitsplätze auf direkten Weg erreicht werden, zum anderen lockt eine Entlastung des Nadelöhrs zwischen Murr und Marbach.

Wie das Landratsamt Ludwigsburg und der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) auf Nachfrage mitteilen, hat das Thema die dortigen Schreibtische bereits erreicht, nachdem die Gemeinde Affalterbach eine Prüfung angefragt hatte. Am 24. April sei ein 24-seitiges Dokument mit Varianten und Fahrplanvorschlägen beim VVS eingegangen – enthalten ist die „Kernstrecke“ von Steinheim bis Winnenden. Es handelt sich dabei um den Antrag der Freien Wähler, die das Thema ausgearbeitet hatten (wir berichteten). Coronabedingt sei man beim VVS in den beiden Wochen zwar noch nicht dazu gekommen, vertieft in die Prüfung einzusteigen – sie steht aber auf der Agenda.

Geprüft wird laut VVS-Pressesprecherin Ulrike Weißinger die verkehrliche Sinnhaftigkeit der Busverbindung: Passt das Angebot in die vorhandene Netzstruktur? Steht den zu erwartenden Kosten ein ausreichend hoher Nutzen gegenüber? Passt die rechtliche Situation bezüglich vorhandener Verkehrsgenehmigungen? Und sind die Fahrplanvorschläge und Anschlüsse realistisch? Darauf gilt es Antworten zu finden. „Aufgrund der aktuellen Situation ist es momentan nicht möglich, einen konkreten Zeitpunkt zu nennen, wann die Prüfung abgeschlossen ist“, so Ulrike Weißinger. Bekannt wird dann sein, ob eine Variante Sinn macht. Gegebenenfalls werde es einen modifizierten Umsetzungsvorschlag durch den VVS und die Landkreise Ludwigsburg und Rems-Murr geben. Zusammengefasst ausgedrückt: Wird die Buslinie zwischen Steinheim und Winnenden vom VVS als sinnhaft eingestuft, wäre sie umsetzbar.

Im nächsten Schritt ginge es an die Finanzierung: Die betroffenen Kommunen müssten die Hälfte der Kosten tragen, die anderen 50 Prozent übernehmen die beiden Landkreise – sowohl die Gemeinderäte als auch die Kreisgremien müssten zustimmen. Geschieht das, kann ein Verkehrsunternehmen beauftragt werden, erläutert der VVS das Verfahren.

Wie lange all das dauern wird, hängt maßgeblich von den Abstimmungsgesprächen und den Gremienentscheidungen ab, die auf die Prüfung folgen würden. Dadurch, dass die Linie zwei Landkreise verbinde, sei jedenfalls kein bedeutender Mehraufwand gegeben. Zeit, so der VVS, nehme hingegen noch die Wahl des Verkehrsunternehmens in Anspruch, müsste die Ausschreibung doch nach europäischem Recht erfolgen. Das Unternehmen benötige zudem eine Vorbereitungs- und Rüstzeit, was die Fahrzeugflotte und das Personal angeht. Entsprechend macht Ulrike Weißinger deutlich: „Realistischerweise dürfte eine Inbetriebnahme in diesem Fall vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2021 kaum leistbar sein.“

Eine Verzögerung könnte auch die im Raum stehende Verlängerung der Buslinie bis Oberstenfeld zur Folge haben, worüber die Gemeinderäte der betroffenen Bottwartal-Kommunen erst beraten werden. Wieder Weißinger: „Sofern die Konzeptidee noch um eine Linienverlängerung ergänzt werden soll, ist selbstverständlich eine Erweiterung der laufenden Prüfung sinnvoller als in der Folge ein weiteres, separates Prüfungsverfahren anzustoßen.“