Am Donnerstag und am Freitag erhielten Bürger im Ostalbkreis und im Rems-Murr-Kreis betrügerische Anrufe (Symbolbild). Foto: imago images/Fotostand / K. Schmitt

In mehreren Kreisen um Stuttgart treiben wieder falsche Polizeibeamte ihr Unwesen. Nicht alle Angerufenen erkennen den Betrug. Die Kripo ermittelt.

Ludwigsburg/Ostalbkreis/Rems-Murr-Kreis -

In Ludwigsburg-Poppenweiler, im Rems-Murr-Kreis und im Ostalbkreis sind Senioren wieder Opfer falscher Polizisten geworden. Am Montag gegen 10 Uhr meldete sich ein vermeintlicher Kriminalpolizist bei einem Senior aus Poppenweiler und teilte mit, es gäbe Probleme mit dessen EC-Karte. Der Unbekannte forderte den Mann auf, die Karte in ein Kuvert zu packen und seine PIN-Nummer zu übermitteln, berichtet die Polizei.

Am Nachmittag übergab der Senior die EC-Karte persönlich an einen Abholer. Bei einem weiteren Anruf sagte man dem Mann, er solle nicht die Polizei kontaktieren, da sein Telefon abgehört werde. In der Folge kam es zu mehreren Abbuchungen mit einem Gesamtschaden von mehreren tausend Euro. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hat die Ermittlungen übernommen.

Bankmitarbeiter verhindert Schlimmeres

Am Donnerstag und am Freitag erhielten Bürger im Ostalbkreis und im Rems-Murr-Kreis betrügerische Anrufe falscher Polizeibeamter sowie falscher Bankmitarbeiter. Nicht alle Angerufenen erkannten die Betrugsabsicht. In Aspach (Rems-Murr-Kreis) verhinderte ein Bankmitarbeiter gerade noch Schlimmeres.

Eine Seniorin hatte zuvor einen Anruf erhalten. Der Anrufer gab sich als ihr Sohn aus und teilte mit, dass er in einen Unfall mit tödlichem Ausgang verwickelt sei. Zur Bezahlung der anstehenden Kaution bräuchte er nun 25000 Euro. Die Betrüger beauftragten ein Taxiunternehmen, das die Dame zu ihrer Sparkasse fuhr, wo der Schwindel aufflog.

In Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) erkannte eine Seniorin die Betrugsabsicht nicht. Sie erhielt einen Anruf eines falschen Bankmitarbeiters. Dieser täuschte vor, dass auf dem Konto der Frau Abbuchungen von Amazon in Höhe von 4000 Euro zurückgehalten wurden. Nachdem die Seniorin bestätigte, dass das unberechtigte Abbuchungen seien, wurde das Telefongespräch weiterverbunden, angeblich an die Kriminalpolizei. Der falsche Polizist am Telefon meinte, so etwas Dreistes habe er noch nie erlebt. Umgehend schickte er einen Boten los, der zur Sperrung des Kontos die Scheckkarte mit dazugehöriger PIN bei der Seniorin zu Hause abholte.

Kriminalpolizei Waiblingen ermittelt

Bei einem erneuten Anruf erzählten die Betrüger, dass die Polizei bereits einen der Tatverdächtigen festgenommen hatte, dieser aber wieder auf freien Fuß gesetzt werden musste. Nun sei das Hab und Gut der Seniorin zu Hause nicht mehr sicher. In der Folge übergab sie Schmuck im Wert von ca. 20.000 Euro an denselben Boten. Zudem wurden später von ihrem Konto 1000 Euro an einem Geldautomaten abgehoben.

Die Kriminalpolizei Waiblingen hat die Ermittlungen zu dem Vorfall übernommen und bittet nun um sachdienliche Hinweise. Von Bedeutung ist insbesondere, ob am Donnerstagnachmittag im Bereich des Baldungwegs, des Sünchenwegs und des Dürerwegs verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen wurden. Hinweise werden unter der Nummer 0 71 51/95 00 entgegengenommen.