Beim "Blitz-Marathon", wird am 10. Oktober auch in der Region Stuttgart der Verkehr überwacht. Die Polizei prüft die Einhaltung der Höchstgeschwindigkeit auf den Straßen. Foto: dpa/Symbolbild

Achtung Autofahrer! Im Morgengrauen am Donnerstag werden landesweit jede Menge Radar- und Lasergeräte in Stellung gebracht. Ziel des Blitzmarathons: Temposünder ausbremsen.

Region Stuttgart - Am 10. Oktober findet der bundesweite 24-Stunden-Blitzmarathon statt. Ab 6 Uhr rücken dann auch in der Region Stuttgart, wie im Rems-Murr-Kreis, im Kreis Böblingen oder im Kreis Ludwigsburg, Beamte der Polizei aus, um die Geschwindigkeit der Autofahrer zu kontrollieren. Bürgerinnen und Bürger waren im Vorfeld dazu aufgerufen, Örtlichkeiten zu melden, an denen ihrer Meinung nach gerast wird. Viele kamen der Aufforderung nach und meldeten "ihre" sogenannten „Aufregerstellen“. 

Fuß vom Gas im Rems-Murr-Kreis

Die Polizei teilte mit, dass allein im Rems-Murr-Kreis etwa 60 Polizisten an 50 Standorten zum Einsatz kommen. Darunter sind die:

Bundesstraße 14, Bundesstraße 29, Althütte: Theodor-Heuss-Straße, Aspach: Strümpfelbacher Straße, Backnang: Schöntaler Straße und Kitzbüheler Straße, Berglen: Langestraße, Fellbach: Esslinger Straße, Höhenstraße und Rommelshauser Straße, Kernen: Waiblinger Straße, Leutenbach: Blumenstraße und Nellmersbacher Straße, Murrhardt: Klingen, Remshalden: Stuttgarter Straße, Rudersberg: Backnanger Straße und Schulstraße, Schorndorf: Freiburgstraße, Grabenstraße, Lortzingstraße, Schlichtener Straße, Talauenstraße, Wieslauftalstraße und Landesstraße 1151 nach Schlichten. Schwaikheim: Hauptstraße, Sulzbach-Großerlach: B 14 Sulzbacher Steige, Waiblingen: Im Burgmäuerle, Mayenner Straße, Oeffinger Straße, L 1142 nach Hegnach. Weinstadt: Poststraße, Welzheim: L 1150 zwischen Schorndorf und Welzheim Winnenden: Bachstraße, Hauptstraße, Marbacher Straße, Römerstraße, Winterbach: Gartenstraße.

Im Jahre 2012 hat es bei Verkehrsunfällen im Kreis elf Mal gekracht - sechs Mal war überhöhte Geschwindigkeit der Grund dafür. Insgesamt kamen im vergangenen Jahr im Rems-Murr-Kreis 14 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

"Wir wollen mit dieser Aktion ein Zeichen setzen und allen Autofahrern ins Bewusstsein rufen, dass das Einhalten der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit ein ganz wichtiges Element der Unfallprävention darstellt", sagt Peter Hönle, stellvertretender Leiter der Polizeidirektion Waiblingen.

Dass im vergangenen Jahr ein Rückgang der Unfälle mit Verletzten um rund 8 Prozent auf insgesamt 1087 zu verzeichnen war, führt Hönle unter anderem auf "die konsequente Verkehrsüberwachung" zurück. "Am liebsten wäre es uns jedoch, wenn sich die Verkehrsteilnehmer von sich aus und aus Überzeugung an die Geschwindigkeitsvorgaben halten würden", sagt er.

Achtung Blitzer im Kreis Ludwigsburg

Im Kreis Ludwigsburg werden am 10. Oktober rund 120 Polizisten an 40 verschiedenen Orten die Geschwindigkeit der Autofahrer überprüfen. In Ludwigsburg wird das die Kreisstraße 1695/Steinheimer Straße sein, in Freudental die L 1106, in Ditzingen die B 295, in Freiberg am Neckar die L 1113, in Sachsenheim die L 1125 und in Korntal-Münchingen die B 10.

Im innerörtlichen Bereich sind Kontrollen vorgesehen in: Ludwigsburg in der Aldinger Straße, in Bietigheim-Bissingen in der Freiberger Straße, in Asperg in der Eglosheimer Straße, in Kornwestheim in der Stuttgarter Straße, in Remseck am Neckar in der Bittenfelder Straße, in Oberstenfeld in der Schulstraße und in Schwieberdingen in der Stuttgarter Straße.

Allein im Jahr 2012 sind im Kreis bei neun Verkehrsunfällen elf Personen ums Leben gekommen. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit war bei 176 Unfällen mit verletzten Personen Hauptunfallursache. Bei 70 dieser Unfälle wurden Menschen schwer verletzt, berichtete die Polizei.

"Trotz einer im Vergleich zum Vorjahr positiven Entwicklung wollen wir die Verkehrsüberwachung konsequent fortführen und die Sicherheit verbessern", erklärt der Ludwigsburger Polizeichef Frank Rebholz. Im Blitz-Marathon sieht Rebholz einen außergewöhnlichen und einprägsamen Baustein der Unfallprävention.

Mehr Blitzer auch in Böblingen

Auch die Polizeidirektion Böblingen, das Landratsamt Böblingen sowie die Kommunen von Leonberg, Sindelfingen und Herrenberg beteiligen sich an der 24-Stunden-Blitzeraktion. An etwa 80 Kontrollstellen sind am kommenden Donnerstag rund 150 Kontrollkräfte von Polizei und kommunalen Behörden im Kreisgebiet Böblingen im Einsatz, um die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zu überwachen.

So messen die Beamten beispielsweise im nördlichen Landkreis an der Bundestraße 295 zwischen Leonberg und Weil der Stadt. Im Raum Sindelfingen und Böblingen werden die Verkehrsteilnehmer unter anderem im Bereich der Schulen in der Leonberger Straße und in der Neuen Stuttgarter Straße in Magstadt kontrolliert.

In Böblingen direkt müssen Verkehrsteilnehmer besonders im Herdweg, in der Keltenburgstraße oder in der Herrenberger Straße mit Überwachunsmaßnahmen rechnen. Aber auch auf der Bundestraße 464 zwischen Holzgerlingen und Weil im Schönbuch werden Einsatzkräfte der Polizei unterwegs sein.

In Herrenberg wird die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit im Bereich der Marienstraße überwacht werden, genauso wie auf der unfallträchtigen Bundesstraße 28 zwischen Herrenberg und Nagold.

Insgesamt meldeten die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Böblingen weit über 100 „Aufregerstellen“. An 19 dieser Stellen, die hauptsächlich in Wohngebieten, an Fußgängerüberwegen und an Schulen liegen, wird die Polizei mit mobilen Anlagen messen.

„Geschwindigkeitskontrollen von Kommunen und Polizei sind ein wichtiges Instrument in der Ursachenbekämpfung und dienen der Verkehrssicherheit", sagt der Böblinger Polizeichef Rudi Denzer. Der Polizei zufolge sank die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten im Kreis Böblingen im ersten Halbjahr 2013 um 17 Prozent. „Wir führen das mit auf unsere verstärkte Überwachungstätigkeit zurück“, sagt Denzer.