Nach Martin Scorsese übt die nächste Regie-Legende Kritik an den Marvel-Filmen. Francis Ford Coppola bezeichnet sie gar als "abscheulich".

Regisseur Martin Scorsese (76, "Departed - Unter Feinden") hat mit seiner Kritik an den Superheldenfilmen aus dem Hause Marvel jüngst hohe Wellen geschlagen. Nun legt einer seiner Kollegen nach: Regie-Legende Francis Ford Coppola (80, "Der Pate") hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge vor französischen Journalisten beim Lumière Film Festival in Lyon deutliche Worte gefunden. Demnach habe Scorsese Recht damit, Marvel-Filme nicht als Kino zu bezeichnen. Man erwarte schließlich im Kino etwas zu lernen, eine Erkenntnis dazuzugewinnen, "etwas Aufklärung, etwas Wissen, etwas Inspiration" zu erlangen.

Der 80-Jährige sei sich nicht sicher, "ob jemand etwas davon hat, wenn er den gleichen Film immer wieder sieht". Doch damit nicht genug. Er ging sogar noch einen Schritt weiter als Martin Scorsese mit seiner Kritik. "Martin war noch nett, als er sagte, dass es kein Kino sei. Er hat nicht gesagt, dass es abscheulich ist, was ich einfach sage", so Francis Ford Coppola. Kritik an der Kritik gibt es ebenfalls von einem Regie-Kollegen.

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James Gunn widerspricht seinen Kollegen

Regisseur James Gunn (53), der für Marvel etwa "Guardians of the Galaxy" umsetzte, machte sich hingegen auf Instagram für die Marvel-Filme stark. "Viele unserer Großväter dachten, alle Gangsterfilme seien gleich und nannten sie oft 'abscheulich'. Einige unserer Urgroßväter dachten dasselbe von Western und glaubten, dass die Filme von John Ford, Sam Peckinpah und Sergio Leone alle genau gleich waren", beginnt Gunn seinen Instagram-Beitrag.

Superhelden seien laut Gunn die Gangster und Cowboys der heutigen Zeit. "Einige Superheldenfilme sind schrecklich, andere wunderbar. Wie bei Western und Gangsterfilmen [...] wird nicht jeder sie zu schätzen wissen, sogar einigen Genies gefallen sie nicht. Und das ist okay", schreibt Gunn am Ende.