Wer ein Windrad hat, muss sich auch über Windgeschwindigkeiten informieren. Foto: dpa

Windräder sind fester Bestandteil in der Landschaft, in Gärten eher eine Seltenheit.

Kassel - Von den regenerativen Energien ist der Wind vielleicht die faszinierendste: Wenn es draußen ungemütlich ist, treibt er riesige Propeller an, die den Strom fließen lassen. Diese Art von Stromerzeugung begreift jeder, denn das Auge sieht, wie eine Naturgewalt etwas antreibt.

Genau dieses Sehen und Begreifen ist oft auch der Grund, warum Hausbesitzer in kleine Windräder für den Garten oder das Hausdach investieren - das System selbst eignet sich für die eigene Energiegewinnung hingegen eher wenig.

Das fand etwa eine Umfrage des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel (IWES) heraus. Besitzer von privaten Windanlagen für den Garten oder das Hausdach gaben dabei an, dass sich der Spaß nur in wenigen Fällen rentiere. Und doch sagte die Mehrheit, nochmals ein Windrad aufstellen zu wollen - die Freude an der Technik spielt hier eine größere Rolle als der Wunsch, das eingesetzte Geld wieder zurückzubekommen.

Doch warum ist die Kleinwindanlage oftmals unrentabel? Der Erfolg eines Windrades hängt grundlegend vom Wind ab: „Um in 20 Jahren das Geld für seine Investition in die Windkraft wieder einzuspielen, muss sehr genau im Vorfeld geprüft werden. Viele Freunde der Windkraft gehen von zu optimistischen Windwerten aus”, erläutert Paul Kühn vom Fraunhofer-Institut. „Bei kleinsten Abweichungen geht die Kalkulation in die Brüche, und das Geld ist falsch investiert.” - „Wirtschaftlich lohnenswert sind Anlagen ab fünf Kilowatt Nennleistung und wenn der Anteil des selbst verbrauchten Stroms möglichst hoch ist”, sagt Thomas Endelmann vom Bundesverband Kleinwindanlagen (BVKW). Der erzeugte Strom kann aber auch in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sieht derzeit 9,1 Cent pro Kilowattstunde Vergütung vor. Hoffnungen auf eine Erhöhung gibt es nicht - im Gegenteil: Die Politik will die Zuschüsse für die regenerativen Energien weiter absenken. Aber der Einsatz von Kleinwindanlagen wird noch von weiteren Faktoren erschwert.