Bald wird geimpft. Davor gibt es eine Reihe von Regularien für Patienten. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In Ulm ist das bundesweit erste Impfzentrum aufgebaut worden. Nun hat man dort einen Erfahrungsvorsprung.

Ulm - Das Impfzentrum Ulm befindet sich in der Halle 7 des Messezentrums, am Donau-Ufer. Wenn der Impfstoff da ist, wird hier bis April an sieben Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr in Schichten gearbeitet. Pro Tag sollen 1680 Menschen geimpft werden.

Damit das gelingt, arbeiten pro Schicht zwölf Ärzte plus eine medizinische Oberaufsicht, zwölf sogenannte Registrierer am Eingang, drei „Kinovorführer“, die Infovideos zeigen, zwei „Impfer“ plus jeweils zwei Helfer, drei Dolmetscher sowie 13 Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma.

Patienten dürfen eine Begleitung bei sich haben

Ziel ist es, den gesamten Registrierungs- und Aufklärungsprozess möglichst kurz zu halten. Wenn die von einer Corona-Ansteckung besonders gefährdeten Patienten eintreffen, geben sie zunächst ihre persönlichen Daten bekannt. In Gruppen werden dann auf Großbildschirmen siebenminütige medizinische Aufklärungsvideos geschaut. Danach geht es in Einzelgespräche mit Ärztinnen und Ärzten, wegen des Datenschutzes bei geschlossenen Türen. Alle Betroffenen dürfen eine Begleitperson mitbringen, unter Umständen auch einen Therapiehund oder Ähnliches. Weitere Begleiter müssen außerhalb der Halle warten. Ruhe- und Verpflegungsräume gibt es nur fürs Personal des Deutschen Roten Kreuzes und für Sicherheitsleute.

Weil sich beim Härtetest des Zentrums am vergangenen Samstag herausgestellt hat, dass Menschen die Distanzen in der rund 2500 Quadratmeter großen Halle mit Gehhilfen kaum oder nicht bewältigen können, werden solche Personen in Rollstühle gesetzt. Für Menschen, die liegend hertransportiert werden, gibt es eigene Kabinen. Menschen ohne Mundschutz werden zum Schutz aller Anwesenden nicht eingelassen, auch wenn sie ein Attest dabeihaben.

Nach dem Impfen: ausruhen

Nach dem Impfen bleiben alle Personen für jeweils 30 Minuten in einem gesonderten Raum. Essen und Trinken gibt es in dieser Phase nicht, die Maskenpflicht gilt bis zum Verlassen der Messehalle. Beim Hinausgehen plant der federführende Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes Heidenheim-Ulm allerdings die Mitgabe von 0,3-Liter-Wasserflaschen für den Heimweg.

Wer in Ulm mitarbeitet, benötigt ausnahmslos eine Sanitätsausbildung. Das gesamte Personal im Ulmer Impfzentrum wird seit Mittwoch bezahlt und muss gemäß Vertrag zur Verfügung stehen. Der Impfstoff wird von der Universitätsklinik Ulm angeliefert. Enge Kooperationen mit Großkliniken pflegen alle aufgebauten Zentren im Land.