Susanne Wetterich von der Frauenunion will weiterhin ein neues Wahlrecht. Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Die Frauenunion nimmt einen neuen Anlauf für ein Zweistimmen-Wahlrecht bei der Landtagswahl. Das soll mehr Frauen ins Parlament bringen. Im Moment ist Baden-Württemberg Schlusslicht beim Frauenanteil.

Stuttgart - Eigentlich sollte die grün-schwarze Koalition in dieser Wahlperiode das Landtagswahlrecht ändern. Der Koalitionsvertrag sieht bereits die Einführung einer Landesliste vor. Doch die CDU-Landtagsfraktion hat den Parteien einen Strich durch die Rechnung gemacht und sich gegen eine Änderung ausgesprochen. Das lässt die Frauen-Union (FU) nicht auf sich beruhen. Der Landesvorstand hat bei seiner Klausurtagung nun beschlossen, das Thema wieder aufzugreifen.

 

Ziel sind mehr Frauen im Landtag

Die Frauen tendieren bei der Reform zu einem Zweistimmen-Wahlrecht mit Landeslisten. „Unser Ziel ist, den Frauenanteil im Landtag deutlich zu erhöhen sowie die möglichst ausgewogene Repräsentanz aller Regionen zu ermöglichen und verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen besser abzubilden“, erklärte Susanne Wetterich, die Landesvorsitzende der Frauenunion. Der baden-württembergische Landtag ist gegenwärtig mit einem Frauenanteil von 24,5 Prozent Schlusslicht unter den Landtagen.

Die FU will das Gespräch mit den Frauen anderer Parteien und anderer Organisationen suchen. Die Grünen-Landeschefin Sandra Detzer signalisiert Unterstützung. Sie sagte unserer Zeitung: „Es ist gut, dass sich die FU so klar für eine Reform ausspricht. Für uns Grüne bleibt die Reform des Landtagswahlrechts mit der Einführung einer Landesliste solange auf der Agenda, bis sie umgesetzt ist.“