Dino Sadino, Andreas Knoblauch, Jonatan Freude und Florian Gauder (von links) mit der Kopie des Stuttgarter Fernsehturms im Hintergrund. Das Wahrzeichen spielt im Leben der Vier derzeit die Hauptrolle. Foto: Stuggiteers

Den Fernsehturm haben sie nach nur zehn Sekunden verloren, die Herzen Zehntausender dafür gewonnen: Seit dem Red Bull Seifenkistenrennen stürzen sich die Medien auf die Stuggiteers und ihren 4,50 Meter hohen, nachgebauten Fernsehturm. Er steht am Samstag in Degerloch.

Stuttgart - Den Fernsehturm haben sie nach zehn Sekunden verloren, die Herzen Zehntausender dafür gewonnen: Es klingt pathetisch, und ist doch das Beste, was den Stuggiteers passieren konnte beim Red Bull Seifenkistenrennen im Ruhrgebiet.

Mit ihrer Fernsehturm-Rakete wollten die vier Freunde Florian Gauder, Dino Sadino, Jonatan Freude und Andreas Knoblauch, den Sieg nach Stuttgart holen. Das misslang, die Stuggiteers belegen Platz 50 von möglichen 68 Plätzen. Sie waren zu langsam. Was die Showeinlage betrifft, gibt sich das Team jedoch eine Eins. Mit Sternchen. Florian Gauder, der die Seifenkiste gefahren ist, spricht noch immer begeistert vom Rennen am Sonntag. „Unser Ziel war es, den Fernsehturm in den Vordergrund zu stellen. Das ist uns perfekt gelungen. Vor 55.000 Zuschauern. Wir haben einen riesigen Zuspruch erhalten.“ Auch von Sebastian Vettel. Der Formel-1-Weltmeister ist beim Seifenkistenrennen außer Konkurrenz mitgefahren.

Der Fernsehturm ist seit kurz vor Ostern geschlossen. Wie sehr ihnen das missfällt, verkünden die Stuggiteers der Welt. Sie haben eine Seifenkiste gebaut, auf der ein 4,50 Meter langer Fernsehturm aufliegt. Mit dem gingen die Stuggiteers beim Seifenkistenrennen auf Jungfernfahrt. „Wenn der Turm runterfällt, sollte das während des Rennens passieren, nicht vorher“, sagt Gauder. Was denn auch geschehen ist, nicht aber geplant war.

Hier können Sie sich die Fahrt der Stuggiteers im Video anschauen.

OB Kuhn den Fernsehturm schenken

Die Medien stürzen sich auf die Stuggiteers. Auch mit dem Südwestrundfunk (SWR), dem Eigentümer des Fernsehturms, stehen die Männer in Kontakt, weil „die unsere Aktion gut finden“, sagt Gauder. Die Aufmerksamkeit kommt den Stuggiteers sehr entgegen. „Wir reizen das Thema medial aus. Wir kämpfen so lange, bis der Fernsehturm wieder geöffnet wird.“

Von der Stadt Stuttgart haben die Stuggiteers bisher nichts gehört. Das soll sich ändern. Die Männer möchten OB Fritz Kuhn die Kopie des Fernsehturms schenken. „Vielleicht locken wir Kuhn aus dem Rathaus und bekommen eine Stellungnahme“, hofft Gauder. Den Sturz vom Fahrzeug sieht man dem Turm übrigens kaum an. „Wenn wir Stuttgarter etwas bauen, dann richtig.“

Am kommenden Samstag (13 bis 19 Uhr) setzen die Stuggiteers den Fernsehturm wieder in Szene: Beim „Hot-Car-Wash“ an der Shell-Tankstelle an der Epplestraße in Degerloch. Die Stuggiteers versprechen neben einem Stand „Mädels, die in Bikinis Autos waschen“.