Hier erfahren Sie, in welchen Ausnahmen man rechts überholen darf und welche Strafe bei Verstößen droht. Foto: monticello / Shutterstock.com

Das man links zu überholen hat, haben wir alle in der Fahrschule gelernt. Doch ist das immer so? Alle Ausnahmen finden Sie in diesem Artikel im Überblick.

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Vor allem auf den deutschen Autobahnen stellen sich Autofahrer täglich die Frage, ob man in Ausnahmen auch rechts überholen darf. Zum Beispiel, wenn man hinter einem Mittelspurschleicher fährt.

Wann darf man rechts überholen? - Alle Ausnahmen

Nach § 5 Abs. 1 StVO (Straßenverkehrsordnung) ist grundsätzlich links zu überholen. Die Ausnahmen, wann man im Straßenverkehr dennoch rechts überholen darf, sind dabei genau festgelegt. Laut Straßenverkehrsordnung lassen folgende Ausnahmen ein Rechtsüberholen zu:

  • Innerorts auf mehrspurigen Straßen (§ 7 Abs. 3 StVO)
  • Bei linksabbiegenden Fahrzeugen, die sich bereits eingeordnet haben (§ 5 Abs. 7 StVO)
  • Auf Beschleunigungsstreifen.
  • Schienenfahrzeuge sind generell rechts zu überholen, außer die Schienen liegen zu weit rechts.
  • Bei Stau oder stockendem Verkehr (§ 7 Abs. 2 StVO). Dies gilt allerdings nur bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 60 km/h des links-fahrenden Fahrzeuges und nur mit einer maximalen Geschwindigkeitsdifferenz von 20 km/h. Somit ergibt sich beim Rechtsüberholen auf der Autobahn eine maximale Geschwindigkeit von 80 km/h für den Überholenden. Schneller darf rechts auf Autobahnen nicht überholt werden.
  • Bei unterschiedlichen Spurrichtungen (Spuren in gleicher Fahrtrichtung mit unterschiedlichen Richtungspfeilen).
  • In Ampelbereichen auch unabhängig von unterschiedlichen Spurrichtungen (§ 37 Abs. 4 StVO).

Was gilt als Überholen?

Definiert ist das Überholen als das Passieren eines anderen Fahrzeuges. Andere Dinge, wie zum Beispiel ein eventueller Spurwechsel, sind für die Definition nicht relevant. § 5 Abs. 2 StVO schreibt außerdem vor, dass mit "wesentlich höherer" Geschwindigkeit überholt werden muss.

Wann gilt das Rechtsfahrgebot auf der Autobahn?

Vor allem auf Autobahnen ist der Frust oft groß, wenn Autofahrer permanent auf der linken Spur fahren und so ein Überholen für andere Verkehrsteilnehmer erschweren. Damit gefährliche Spurwechsel über mehrere Fahrbahnen vermieden werden, gilt das Rechtsfahrgebot. Allerdings müssen Autofahrer auch nicht in jede freie Lücke auf der rechten Seite springen. Laut ADAC darf auch bei einer freien rechten Spur nach einem Überholvorgang weiterhin für etwa 20 Sekunden links gefahren werden, wenn der nächste Überholvorgang absehbar ist.

Welche Strafen drohen beim Rechtsüberholen?

Rechts zu überholen kann ins Geld gehen. Außerhalb geschlossener Ortschaften kostet das Überholen auf der rechten Fahrbahn etwa 100 Euro. Zusätzlich gibt es auch einen Punkt in Flensburg. Noch teurer wird es, wenn andere Verkehrsteilnehmer dabei gefährdet werden oder sogar ein Unfall verursacht wurde.

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