So treten die Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes Ludwigsburg auf. Foto: Drofitsch/Eibner

Dem Ordnungsdienst der Stadt Ludwigsburg fehlen die Mitarbeiter – nur die Hälfte der Stellen ist besetzt. Eine Einstellungsoffensive und eine Neustrukturierung der Teams soll helfen, die Sicherheit in der Stadt aufrecht zu erhalten.

Seit Jahren leidet der Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Ludwigsburg an chronischer Personalnot – mit Auswirkungen auf alle Bürger. Denn der Ordnungsdienst findet Falschparker, weist Randalierer zurecht und sorgt dafür, dass die Nachtruhe eingehalten wird. Die Aufgaben nehmen eher zu, als dass die abnehmen. Deswegen wird laut Aussage der Stadt Ludwigsburg der Personalmangel nun in Angriff genommen, mit einer Einstellungskampagne und einer Neuaufstellung der Teams.

 

Über Jahre sei nur rund ein Drittel der Stellen im Ludwigsburger Ordnungsdienst besetzt gewesen, sagt der Fachbereichsleiter Heinz Mayer im Gespräch mit dieser Zeitung. Mittlerweile könne man immerhin fast die Hälfte der Stellen besetzen, für 20 der insgesamt 39 Stellen werde aktuell noch Personal gesucht.

Ein langer Weg bis zur guten Personalsituation

Mit mehr Social-Media-Öffentlichkeit und Online-Videos habe man bereits eine Image-Kampagne gestartet, sagt Mayer. Zudem habe die Stadt den bisherigen Bewerbungszyklus abgeschafft und stattdessen die Möglichkeit geschaffen, dass sich Interessierte das ganze Jahr über beim Ordnungsdienst bewerben können.

Obwohl diese Umstellungen laut Mayer bereits Wirkung zeitigten, sei der Weg zu einer guten Personalsituation noch sehr lang. Die vorhandenen Mitarbeiter müssten möglichst effizient eingesetzt werden, ohne sie dabei zu überfordern. Deswegen verkündete die Stadt in dieser Woche, dass der Ordnungsdienst umstrukturiert wird. Die bisherige Aufteilung in den städtischen Vollzugsdienst einerseits und kommunalen Ordnungsdienst andererseits wird aufgehoben.

Der städtische Vollzugsdienst hat bisher vor allem unter der Woche und tagsüber den Verkehr kontrolliert. Der kommunale Ordnungsdienst war derweil an Wochenenden und vor allem Nachts unterwegs, um unter anderem Ruhestörungen zuvorzukommen. Die Grenzen zwischen den Teams werden nun aufgehoben, jeder Mitarbeiter trägt die gleiche Uniform, wird für alle Aufgaben und zu jeder Tageszeit eingesetzt. Im Sommer soll der Fokus auf den Wochenenden liegen, um unter anderem Probleme mit trinkenden Jugendlichen auf öffentlichen Plätzen zu lösen. Im Winter sollen derweil vermehrt Arbeitsstunden in die Kontrolle der Verkehrsordnung gesteckt werden.

Es drängt sich die Frage auf, warum diese Umstellung nicht früher umgesetzt wurde – das Problem ist nicht neu. Man sei vielleicht zu lange in den alten Teamstrukturen gebunden gewesen, räumt Mayer ein. Es habe jedoch auch Einwände aus der Belegschaft gegeben, die angehört werden mussten. „Wir können unser Personal jetzt flexibler einsetzen, das ist jetzt erst einmal das Wichtigste.“