Sternstunde des Journalismus oder Märchenstunde? Auf Twitter wird das Interview des Bayrischen Rundfunks mit dem türkischen Präsidenten Erdogan kritisiert.

Stuttgart - In einem ARD-Exklusivinterview hat sich der türkische Präsident Erdoğan kritisch gegen über den EU-Staaten geäußert. Von den versprochenen drei Milliarden Euro für die Versorgung von Flüchtlingen seien bis jetzt lediglich ein bis zwei Millionen Euro in seinem Land angekommen. Auch sei die Visa-Freiheit für türkische Staatsbürger, die in die EU einreisen wollen, nicht in Kraft getreten. Erdoğan sagte: "Wir stehen zu unserem Versprechen. Aber haben die Europäer ihr Versprechen gehalten?"

Weiteres Thema des Interviews war die geplante Abstimmung zur Wiedereinführung der Todesstrafe in der Türkei. Der türkische Präsident erklärte, sein Volk fordere die Wiedereinführung einer solchen Strafe, deshalb müsse er als Staatspräsident eine entsprechende Anfrage im Parlament stellen.

Das rund 30-minütige Interview führte der Sigmund Gottlieb, Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks, im Präsidentenpalast in Ankara. Auf Twitter wird Gottlieb nach seinem Interview kritisiert.