Auch Fredi Bobic freut sich über den Aufstieg der Kickers: „Es ist wirklich Zeit geworden.“ Foto: imago/Pressefoto Rudel

Die Stuttgarter Kickers haben im Aufzug endlich wieder den Knopf in die richtige Richtung erwischt und spielen in der neuen Saison immerhin wieder in der Regionalliga. Wir haben erste Reaktionen – von Fredi Bobic, Christian Streich bis hin zum Oberbürgermeister.

Die Stuttgarter Kickers genießen als Traditionsclub viele Sympathien. Das zeigen die Reaktionen zum nun feststehenden Aufstieg in die Fußball-Regionalliga.

Fredi Bobic (ehemaliger National- und Kickers-Spieler): „Endlich haben sie es geschafft! Es ist wirklich Zeit geworden, dass die Kickers aus der Oberliga raus sind. Jetzt sollen sie zwei Tage richtig feiern, dann aber wieder hart weiterarbeiten und den Blick nach vorne richten. Den eingeschlagenen Weg, mit regionalem Zuschnitt, sollten die Kickers unbedingt Schritt für Schritt weitergehen, dann können sie irgendwann auch mal wieder mehr sein, als nur die sympathische Alternative zum VfB.“

„Derbys bringen Stimmung“

Rainer Adrion (Präsidiumsmitglied des VfB Stuttgart und Ex-Kickers-Trainer): „Ich gönne es den Kickers, dass sie nach langer Leidenszeit wieder den Aufstieg in die Regionalliga geschafft haben. Das ist der Lohn für eine gute Arbeit von Trainer, Management und Präsidium. Verdient haben es auch die treuen Kickers-Fans. Diese bedingungslose Unterstützung, selbst wenn es mal nicht so läuft, scheint ein Stuttgarter Phänomen zu sein. Super ist natürlich, dass es in der kommenden Saison zu zwei Derbys gegen unsere zweite Mannschaft kommt. Da wird im Gazi-Stadion richtig Stimmung in der Bude sein.“

Christian Streich (Trainer des SC Freiburg und Ex-Kickers-Spieler): „Ich gratuliere von Herzen zum Aufstieg! Ich schaue immer mal, wie es bei den Kickers aussieht und bin froh, dass es jetzt wieder von ein bisschen weiter unten weiter hoch geht. Alles Gute nach Degerloch. Und nächstes Jahr eine tolle Saison in der Regionalliga.“

https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.christian-streich-bei-den-stuttgarter-kickers-schicki-micki-getue-und-discos-waren-nicht-sein-ding.b650ad1c-82b3-44f3-970c-a7494a83c1a9.html

Markus Baur (Handball-Weltmeister und Trainer von Frisch Auf Göppingen): „Ich freue mich für diesen Traditionsclub. Die Kickers arbeiten unter Profibedingungen, sie gehören mit ihren Strukturen, ihrem Umfeld und ihren Fans mindestens in die Regionalliga. Die Blauen sind ein fester Bestandteil der Sportkultur in der Region, das habe ich während meine Trainertätigkeit beim TVB Stuttgart mitbekommen und auch jetzt als Coach bei Frisch Auf Göppingen. Zudem war ich durch die Fußballspiele meiner Kinder Mika und Kimi mit dem VfB und dem SC Freiburg immer wieder auf dem Gelände in Degerloch. Durch den Freund meiner Tochter Chiara (Anm. d. Red.: Paul Polauke) gibt es auch aktuell einen weiteren Bezug für mich zur ersten Mannschaft.“

Ralf Vollmer (Spieler bei den beiden Bundesliga-Aufstiegen der Kickers): „Die Mannschaft und das Trainerteam leisten in dieser Saison überragende Arbeit. Aus den tragischen Ereignissen im Jahr zuvor in Dorfmerkingen und in Trier sind alle gestärkt hervorgegangen. Wenn es mal nicht so lief, hat das Team sofort eine Reaktion gezeigt. Das zeigt den hervorragenden Charakter. Fußballerisch war man den Gegnern überlegen, doch die Spieler haben nach der Winterpause auf schwierigem Geläuf auch den Kampf angenommen, auch dies spricht für die Mentalität.

„Sprung ist groß“

Die Mannschaft sollte auf zwei, drei Positionen gezielt verstärkt werden, mit erfahrenen Spielern, die die Regionalliga kennen. Der Sprung in die vierte Liga ist groß. Wenn man sieht, wie schwer sich die Aufsteiger in den vergangenen Jahren in der Regionalliga tun, sollte man die Aufgabe mit Respekt und Demut angehen. Ein Vorteil ist, dass nicht mehr alle Gegner die Spiele zum Volksfest umfunktionieren, wenn die Kickers kommen und sie sich vier oder fünf Wochen lang nur auf dieses Highlight-Spiel vorbereiten.“

Norbert Stippel (Sportlicher Leiter des Kickers-Nachwuchsleistungzentrums): „Wir sind natürlich alle sehr glücklich und froh über den Aufstieg der ersten Mannschaft, da dadurch auch der NLZ-Status gesichert werden konnte. Im Verein herrscht ein sehr gutes Miteinander, und die Entwicklung stimmt mich rundum positiv. Nicht vergessen möchte ich, dass unser ehemaliger Sportlicher Leiter Lutz Siebrecht wesentlich dazu beigetragen hat, da er während seiner Amtszeit wichtige Weichen gestellt hat.“

Frank Nopper (Oberbürgermeister von Stuttgart): „Auf die Blaue! Hoch die Blaue! Diese Saison war geradezu ein blaues Oberliga-Wunder. Die Meisterschaft und der Aufstieg sind hochverdient und überfällig. Ich freue mich als Oberbürgermeister und als langgedienter Dunkelblauer.“

Rainer Lorz (Präsident der Stuttgarter Kickers): „Ich bin ein stiller Genießer, schließlich haben wir nicht die Champions League gewonnen, aber der Aufstieg ist irrsinnig wichtig für den Verein.“