Generelle Tempobeschränkungen kommen im Südwesten nicht gut an. Foto: dpa

CDU und FDP halten nichts von generellen Tempolimits. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann ist gespannt auf wirksame Vorschläge zur Klimaverbesserung.

Stuttgart - In Baden-Württemberg stößt Tempo 130 auf Autobahnen auf wenig Gegenliebe. Eine Beraterkommission der Bundesregierung hatte das Tempolimit vorgeschlagen, um den CO2-Ausstoß zu senken. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), der sich schon wegen eines Tempolimits auf einem Abschnitt der A81 zwischen Geisingen und Engen Ärger eingehandelt hat, hält sich betont zurück. Unserer Zeitung sagte Hermann: „Teile aus internen Vorschlägen von Regierungskommissionen kommentieren wir nicht. Allerdings warten wir gespannt darauf, was am Ende vorgeschlagen wird, um für mehr Klimaschutz im Bereich der Mobilität zu sorgen. Angesichts der Herausforderungen, die international vereinbarten Klimaziele von Paris zu erreichen, hoffen wir auf wirksame Vorschläge.“

Mehr umweltfreundliche Autos verlangt

Thomas Dörflinger, der Vorsitzende des Arbeitskreises Verkehr der CDU-Landtagsfraktion, lehnt für die CDU Tempolimits auf Autobahnen ab. „Wir sollten nicht weiter Verbote erlassen. Unser Ziel muss es sein, dass mehr umweltfreundliche Fahrzeuge unterwegs sind.“ Ein Flottenaustausch hätte eine viel größere Wirkung, erklärt Dörflinger auf Anfrage. Wären mehr Diesel der neuesten Generation, mehr Hybridfahrzeuge und Elektroautos auf den Straßen, wäre das deutlich sinnvoller als generelle Fahrverbote, sagte er.

Der Verkehrsexperte der FDP, Jochen Haußmann, setzt auf digitale Verkehrssteuerung. „Starre Tempolimits sind ein Instrument der Vergangenheit“, sagte er auf Anfrage. „Die Digitalisierung bietet die Chance einer situationsgerechten Geschwindigkeitsregelung.“ Aus Gründen der Sicherheit und des Lärmschutzes befürworte die FDP „dynamische Regelungen“. Auch mit Blick auf den Klimaschutz „wäre es viel effizienter, durch eine Digitalisierung der Verkehrssteuerung den Verkehrsfluss zu verstetigen“, erklärte Haußmann. Das gelte auch für die Städte: „Jeder weiß, dass ein Stopp an jeder Ampel den Verbrauch nach oben treibt.“