Der Landes- und Fraktionsvorsitzende der SPD, Andreas Stoch, kann sich über verbesserte Umfragewerte seiner Partei freuen. Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Der neue BWTrend zeigt sehr starke Grüne und eine CDU im Rekordtief. Wie reagieren die Parteien auf die Stimmung im Land? Viele äußern sich. Aber die wichtigste CDU-Politikerin schweigt.

Stuttgart - Die CDU rutscht in der politischen Stimmung in Baden-Württemberg auf ein Rekordtief. Die Grünen sind mit 36 Prozent klar die stärkste Kraft. Die AfD liegt aktuell bei 14 Prozent. Die SPD käme, falls am kommenden Sonntag gewählt würde, auf 11 Prozent. Die FDP läge bei 7 Prozent. Die Linke könnte sich mit aktuell 5 Prozent Hoffnung auf einen Einzug in den Landtag von Baden-Württemberg machen.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse des BWTrends von Stuttgarter Zeitung und SWR. So reagieren die Parteien auf den neuen BWTrend, dem wichtigsten Barometer für die Stimmungslage im Südwesten:

Grüne:

Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte: „Es freut mich sehr, dass der Zuspruch für meine Regierung und auch für mich weiterhin sehr hoch ist. Die Menschen sind zufrieden mit uns und sind offenbar der Meinung, dass wir ordentlich regieren.“ Das müsse Ansporn sein, weiterhin konzentriert und so gut wie möglich für das Land und die Menschen hier zu arbeiten, betonte der Grünen-Politiker. “Gerade wird uns allen sehr viel abverlangt. Das neue Virus beschäftigt uns rund um die Uhr und die steigende Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus infizieren, beunruhigt uns alle.“

CDU: „Da gibt es nichts zu beschönigen“

CDU-Generalsekretär Manuel Hagel erklärte: „Die Zahlen für die CDU sind schlecht, da gibt es nichts zu beschönigen.“ Es fehle Rückenwind aus Berlin, sagte er auch mit Blick auf die Diskussion um den künftigen Bundesparteivorsitz. Die CDU im Bund müsse sich zeitnah gut aufstellen. Zugleich gelte: „Umfragen sind halt Umfragen. Dafür arbeiten wir nicht. Wir arbeiten für die Menschen im Land!“ Die Spitzenkandidatin der CDU, Susanne Eisenmann, wollte die Umfrageergebnisse wie bereits bei der Umfrage im September vorigen Jahres nicht kommentieren.

SPD: „Für die SPD geht es wieder aufwärts“

SPD-Landeschef Andreas Stoch sagte, es sei eine erfreuliche Entwicklung, dass die SPD seit der Umfrage vom September drei Prozentpunkte zugelegt habe. „Für die SPD geht es wieder aufwärts.“ Ein Jahr vor der Landtagswahl sei der Kampf um Platz eins entschieden. „Die CDU erlebt einen historischen Tiefstand. Klar ist: Grün-Schwarz bringt unser Land nicht voran, diese Koalition ist inhaltlich gescheitert.“ Die SPD habe immer gezeigt, dass sie gerade in schwierigen Zeiten Verantwortung übernehmen kann. „Die SPD wird als Motor der nächsten Landesregierung dringend gebraucht.“

FDP: „Die Südwest-FDP zeigt sich stabil und solide“

„Eine 7-Prozent-Umfrage ist noch nicht das, was wir uns für 2021 vorstellen“, sagt FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. „Aber angesichts der für die FDP schwierigen zurückliegenden Wochen mit den Diskussionen um die Ereignisse von Erfurt und die Wahlniederlage von Hamburg zeigt sich die Südwest-FDP stabil und solide. Die Wähler unterscheiden offensichtlich zwischen dem Erfurter Chaos und der soliden Arbeit von Fraktion und Partei in Stuttgart und im Land.“

AfD: Keine Stellungnahme

Die AfD äußerte sich trotz einer Anfrage unserer Zeitung nicht zu den Umfrageergebnissen.

Linkspartei: „Unsere Themen haben Rückhalt“

„Die Linke Baden-Württemberg fühlt sich durch ihr gutes Ergebnis ermutigt in ihrem Kampf für soziale Gerechtigkeit“, sagt Landesgeschäftsführerin Claudia Haydt. „Wir sind optimistisch im Jahr 2021 auch im Stuttgarter Landtag mit sozialem Druck von links präsent sein zu können. Wir sind überzeugt, dass unsere Themen Rückhalt in der Bevölkerung haben.“