Daimler werden von der EU-Kommission illegale Absprachen vorgeworfen. Foto: dpa

Obwohl ihnen illegale Absprachen mit BMW und VW zum Thema Abgasreinigung vorgeworfen werden, erwartet der Daimler-Konzern nach eigenen Angaben kein Bußgeld. Grund dafür ist eine besondere Regelung.

Berlin - Daimler erwartet trotz Vorwürfen der EU-Kommission zu illegalen Absprachen bei Technologien zur Abgasreinigung keine Bußgeldzahlungen. „Daimler hat frühzeitig und umfassend mit der Europäischen Kommission als Kronzeuge kooperiert und erwartet in dieser Sache deshalb kein Bußgeld“, teilte der Autobauer am Freitag mit.

Zuvor hatte die EU-Kommission auf Basis vorläufiger Ermittlungsergebnisse mitgeteilt, die Autokonzerne BMW, Daimler und VW hätten illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen. Die Unternehmen können nun zu den Vorwürfen noch Stellung nehmen. Ihnen droht eine Strafe in Milliardenhöhe.

Voruntersuchungen seit 2017

Man habe Kenntnis über den Erlass der Beschwerdepunkte und warte auf die förmliche Zustellung, hieß es von Daimler. Darüber hinaus äußere man sich nicht, da es sich um ein laufendes Verfahren handele.

Die EU-Kommission hatte 2017 Voruntersuchungen bei den Autobauern begonnen und war auch bei den Herstellern vorstellig geworden. Die formelle Untersuchung hatte sie 2018 eingeleitet. Sowohl Daimler als auch Volkswagen hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe im vergangenen Jahr den Antrag auf Kronzeugenregelung gestellt. Der Kronzeuge in Kartellverfahren kann auf den größten Straferlass oder gar Straffreiheit hoffen. Im äußersten Fall können hingegen bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes fällig werden.