Ministerin Susanne Eisenmann und Bildungsforscher Wilfried Bos bei der Vorstellung der internationalen Iglu-Studie über die Lesefähigkeiten der Viertklässler in Berlin. Foto: dpa-Zentralbild

Die jüngste internationale Iglu-Studie hat gezeigt, dass jeder fünfte Viertklässler in Deutschland nicht lesen kann. Das hat die Kultusminister schockiert. Sie haben auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen rasch zu handeln.

Berlin - Nach den schlechten Ergebnissen der Viertklässler beim Iglu-Lesevergleich haben die Schulminister sich darauf verständigt, bei der nächsten Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) über die systematische Verbesserung von Leseunterricht und Leseförderung an den Grundschulen beraten. Ziel ist, dass „die Länder strukturiert und schnell voneinander lernen“, sagte Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann, die derzeit KMK -Präsidentin ist.

„Natürlich ist es überhaupt nicht zufriedenstellend, wenn jeder fünfte Grundschüler in Deutschland nicht lesen kann“, sagte sie. Deshalb hat die KMK am Donnerstag ihre Tagesordnung umgeschmissen, was ein ziemlich einmaliger Vorgang ist, und hauptsächlich über die schlechten Lese- und Rechtschreibleistungen der Viertklässler in der Iglu-Studie und beim jüngsten IQB-Bildungsvergleich beraten.

Im März wollen die Minister anfangen, Nägel mit Köpfen zu machen. „Wir wissen, dass wir bei diesem Thema nicht ewig Zeit haben“, sagte Eisenmann. „Lehrmethoden und Förderansätze, deren Wirksamkeit erwiesen ist, müssen wir schneller in der Fläche der Republik etablieren.“ Der Bildungsforscher Wilfried Bos hatte kritisiert, dass der Großteil der von ihm untersuchten Leseförderprogramme, nichts taugen.