Für fünf Verdächtige klickten wegen Verdachts auf Menschenhandel in verschiedenen Bundesländern am 3. November 2016 die Handschellen. Foto: dpa

Bei Razzien im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind drei Männer und zwei Frauen wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Betrug festgenommen worden.

Saarbrücken/Stuttgart - Wegen des Verdachts auf Menschenhandel und Betrug hat die Polizei bei Razzien in vier Bundesländern fünf Saarländer vorläufig festgenommen. Die Verdächtigen sollen unter anderem über ein Netzwerk von Baufirmen rumänische und bulgarische Arbeiter auf Baustellen eingesetzt und nur einen geringen Lohn gezahlt haben, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Saarbrücken. Die Polizei durchsuchte 30 Gebäude, davon 21 im Saarland.

Weitere Razzien gab es in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

Bei den Verdächtigen handelt es sich um drei Männer und zwei Frauen zwischen 36 und 60 Jahren. Drei von ihnen wurden im Saarland, zwei in Baden-Württemberg aufgegriffen. Sie ließen dem Polizeisprecher zufolge die Arbeiter und deren Familien unter „menschenunwürdigen Bedingungen“ leben. Einige Betroffene seien ohne Heizung und ohne fließendes Wasser in den Immobilien der Verdächtigen untergebracht gewesen. Auch Sozialleistungen wie Kindergeld sollen einbehalten worden sein.

Die Einsatzkräfte stellten neben Beweisen auch Wertgegenstände im Wert von über 250 000 Euro sicher. Damit soll später laut Polizei der Schaden der Betroffenen ausgeglichen werden.