Razzia in der Stuttgarter Finkenstraße am Donnerstagmorgen. Foto: Jürgen Bock

Bei den Razzien in neun Objekten im ganzen Land heute Morgen hat die Polizei einen 21-Jährigen festgenommen. Gegen ihn gibt es einen Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.

Stuttgart - Bei den Razzien in der linksautonomen Szene hat die Polizei am Morgen die Wohnungen von neun Tatverdächtigen durchsucht. Polizeieinsätze bei den acht Männern und einer Frau im Alter zwischen 19 und 28 Jahren gab es in Stuttgart, Ludwigsburg, Remseck, Fellbach, Waiblingen, Tübingen und Karlsruhe.

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Dabei ist in Ludwigsburg ein 21 Jahre alter Tatverdächtiger festgenommen worden. Gegen den deutschen Staatsbürger liegt ein Haftbefehl wegen versuchten Totschlags vor. Er soll im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Außerdem sei in den neun Objekten umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. Gegen die weiteren Beschuldigten, die sich auf freiem Fuß befinden, lautet der Vorwurf unter anderem Landfriedensbruch.

Direkt nach der Tat sind Handschuhe sichergestellt worden

Dem 21-Jährigen wird vorgeworfen, am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen im Mai einen 54 Jahre alten Daimler-Betriebsrat der rechtsgerichteten Gewerkschaft „Zentrum Automobil“ lebensgefährlich verletzt zu haben. Das Opfer soll mittlerweile aus dem Koma erwacht sein, aber wohl bleibende Schäden davon tragen.

Die Tat war aus einer großen Gruppe heraus begangen worden, offenbar wurde der Ludwigsburger aber bereits unmittelbar nach der Tat im Bereich des Cannstatter Wasens in Stuttgart kontrolliert. Dabei sind nach Informationen unserer Zeitung Handschuhe sichergestellt worden, auf denen sich DNA-Material des Opfers fand.