Zollbeamte treffen in Leonberg bei einer „Nachschauprüfung“ vier Männer ohne Arbeitsgenehmigung an.
Erst Ende März waren etwa 100 Zollbeamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Stuttgart zu einer groß angelegten Kontrolle auf die Bosch-Baustelle in der Leonberger Römerstraße/Poststraße angerückt. Dabei hatten sie insgesamt 22 Personen aus Serbien und Bosnien angetroffen, die unter dem Verdachtstanden, nicht über eine Arbeitserlaubnis im Bundesgebiet zu verfügen und sich somit illegal im Bundesgebiet aufhielten. Die Arbeiter mussten auf der Baustelle umgehend alles stehen und liegen lassen, wurden laut dem Zollamt bei der Landespolizei zur Identitätsfeststellung vorgeführt und mussten zudem aus Deutschland ausreisen.
Vier Personen aus Balkanstaaten ohne Arbeitsgenehmigung
Am vergangenen Donnerstag nun erfolgte eine sogenannte Nachschauprüfung. „Dieses Mal war ein kleineres Team mit einem guten Dutzend Kollegen vor Ort“, sagt Thomas Seemann, der Pressesprecher beim Hauptzollamt Stuttgart. Auch bei dieser Prüfung seien die Beamten auf vier Personen aus Balkanstaaten, die nicht in Deutschland arbeiten dürfen, gestoßen. Drei der Bauarbeiter, die mit Elektro- und Sanitärarbeiten beschäftigt gewesen seien, werden nun unverzüglich aus Deutschland ausreisen müssen. „Sie waren als Touristen nach Deutschland eingereist, während der vierte Mann in Deutschland lebt und hier aber keine Arbeitsgenehmigung besitzt“, sagt Pressesprecher Seemann. Sie müssten jetzt eine kleinere Geldstrafe bezahlen und nachweisen, dass sie tatsächlich aus Deutschland ausgereist seien.
Gegen die Arbeitgeber wird ermittelt
„Der Zoll ermittelt in erster Linie gegen die Arbeitgeber der Männer wegen illegaler Ausländerbeschäftigung“, erklärt Thomas Seemann. „Besonders prekär ist die Tatsache, dass zwei der illegal beschäftigten Personen für eine Firma tätig waren, gegen die bereits bei der ersten Prüfung des Bauvorhabens ein Ermittlungsverfahren wegen desselben Delikts eingeleitet werden musste.“ Jetzt müsse ermittelt werden, wie lange die Firma die Mitarbeiter bereits illegal beschäftigt habe und wie hoch der daraus entstandene Schaden sei. „Wenn die Arbeiter nicht gemeldet sind, fließt auch kein Geld in die Sozialkasse. Wir arbeiten zudem eng mit der Steuerfahndung zusammen.“
Besonders im Baugewerbe sei es aufgrund der sogenannten Subunternehmer-Ketten für die Bauherren schwierig, zu überblicken, welche Firmen tatsächlich auf den Bauvorhaben tätig werden. „Aufträge werden teilweise mehrfach an Subunternehmer weitergegeben, wobei am Ende der Kette oft Dumpingpreise stehen“, erklärt der Pressesprecher des Zollamtes.