Bei Razzien in Asylunterkünften ist ein mutmaßlicher Drogendealer festgenommen worden. Foto: Weingand

Die Polizei hat Asylunterkünfte in Remshalden und Fellbach durchsucht. Dabei wurde ein Mann festgenommen, der offenbar im Besitz einer geringen Menge Marihuana war.

Remshalden/Fellbach - Am Dienstag ist die Polizei in den Asylbewerberunterkünften Fellbach und Remshalden im Einsatz gewesen. Dabei sei, so heißt es in einer gemeinsamen Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Aalen, unter anderem ein Haftbefehl vollstreckt sowie eine geringe Menge Marihuana gefunden worden. Ein 23-jähriger Tatverdächtiger wurde von der Polizei in Remshalden festgenommen und am Dienstagnachmittag in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, nachdem der gegen ihn bestehende Haftbefehl bei einer richterlichen Vorführung in Vollzug gesetzt worden war.

Zusammenhang mit Drogendelikten in Waiblingen

Die Einsatzmaßnahmen, so der Bericht weiter, stehen im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in der Asylbewerberunterkunft Waiblingen-Neustadt, die mit diesem neuerlichen Einsatz ihren Abschluss gefunden hätten.

In den vergangenen zwei Jahren, so die Polizei zur Vorgeschichte und den Ermittlungen, habe es immer wieder Hinweise gegeben, dass aus dieser Unterkunft in Neustadt heraus mit Betäubungsmitteln gehandelt werden würde. Bereits im vergangenen Jahr seien gegen zehn Männer Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet worden. Allerdings waren offenbar nur zwei dieser Tatverdächtigen auch tatsächlich dort gemeldet. Im Dezember 2020 wurden acht Haftbefehle vollstreckt.

Drogenhandel trotz Festnahmen

Laut Polizei wurde trotzdem weiter aus der Unterkunft heraus mit Betäubungsmitteln Handel getrieben. Deshalb sei gegen weitere elf Bewohner jener Unterkunft ermittelt worden, von denen wiederum nur einer im Neustädter Heim gemeldet war. Im April 2021 wurden dann weitere fünf Haftbefehle vollstreckt. Ermittlungen hätten gezeigt, so die Polizei, dass eine Vielzahl bislang unbekannter Personen – insbesondere auch Jugendliche – „ihren Betäubungsmittelbedarf an der dortigen Asylbewerberunterkunft decken konnten“. Einer der damals Festgenommenen hatte damals demnach mehr als 100 verkaufsfertige Portionen vorrätig. Zur Bewältigung der Gesamtproblematik in den Wohnheimen stehe die Polizei auch weiter im Kontakt mit den örtlichen Behörden.