Der Zoll hat eine Razzia gegen 14 Verdächtige eines Schleuserrings gestartet. Foto: Lichtgut//Julian Rettig

Der Zoll fahndet im Bereich der Schwarzarbeit – und stößt dabei auch immer wieder auf ein Netzwerk weltweiten Menschenschmuggels.

Region Stuttgart - Die Fahnder vom Zoll haben am Mittwoch einen Schleuserring ausgehoben, der Asylsuchende aus Indien und Pakistan über die Grenze gebracht und deren Aufenthalt mit Scheinehen legitimiert haben soll. Die Razzia gegen 14 Beschuldigte spielte sich in den Landkreisen Böblingen, Ludwigsburg und Calw ab.

Die Täter sollen mit vermeintlichen Eheschließungen in Bulgarien Personen in die Bundesrepublik eingeschleust haben, bei denen es sich teils um abgelehnte oder gar bereits abgeschobene Asylsuchende gehandelt haben soll. Offenbar wurden hierzu auch bulgarische Dokumente gefälscht und eingesetzt.

Die Ermittlungen laufen schon seit Jahren

Die Schwarzarbeit-Fahnder glauben, dass die Geschleusten ihre Schulden bei den Tätern in Restaurants und Imbissunternehmen abarbeiten mussten.

Der Zoll ermittelt bereits seit zwei Jahren gegen drei Männer, die im Verdacht stehen, Drittstaatenangehörige in die Bundesrepublik eingeschleust zu haben. Die Scheinehen sind nicht zum ersten Mal das Mittel der Wahl für Schleuser. Immer wieder hat es Großverfahren gegen Gruppierungen gegeben. Unter anderem konnte eine Ermittlungsgruppe Ingwer eine Schleusergruppe sprengen, die mit Hilfe von griechischen Frauen indische und pakistanische Männer in die Europäische Union sozusagen einbürgerte. Die Masche fiel unter anderem im Stuttgarter Einwohnermeldeamt auf – weil es plötzlich zahlreiche griechische Frauen mit indischen Ehemännern gemeldet waren, ohne in Stuttgart zu wohnen.