Polizisten verhaften im Zuge einer Razzia in Berlin eine Person. Foto: dpa

Die Polizei ist in mehreren Bundesländern einer syrisch-polnischen Bande auf der Spur, die syrische Staatsangehörige über Polen nach Deutschland eingeschleust haben sollen. Im Zuge dessen wurde auch eine Wohnung im Main-Tauber-Kreis durchsucht.

Stuttgart - Bei einer Razzia gegen mutmaßliche Schleuser ist am Mittwoch auch eine Wohnung in Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) durchsucht worden. Dort sei ein Zeuge vernommen worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Beweismittel seien nicht sichergestellt worden. Die Beamten waren in mehreren Bundesländern mit rund 170 Bundespolizisten im Einsatz. Die Ermittlungen richteten sich demnach gegen eine syrisch-polnische Bande. Schwerpunkt der Durchsuchungen war Berlin.

Den Beschuldigten werde vorgeworfen, syrische Staatsangehörige vor allem aus den Golfstaaten über Polen nach Deutschland eingeschleust zu haben, teilten die Beamten mit. Dafür seien polnische Touristenvisa erschlichen worden, die Einreise erfolgte mit dem Flugzeug nach Polen und von dort auf dem Landweg weiter nach Deutschland. Für die Schleusungen seien pro Person rund 8000 Euro verlangt worden, insgesamt soll die Bande mehr als 300 000 Euro verdient haben.

Gegen die Beschuldigten werde seit Sommer 2017 gemeinsam mit dem Grenzschutz der Republik Polen ermittelt. Neben dem Vorwurf des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern gehe es auch um den Verdacht des Sozialbetrugs und missbräuchlicher Asylantragsstellung. Zuvor hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet.