Dem Mercedes-Restaurator Klaus Kienle in Ditzingen wird der Verkauf eines gefälschten Fahrzeugs vorgeworfen. Jetzt wurde bekannt, dass die Polizei zwei weitere Autos beschlagnahmt hat.
Im Fall der Razzia beim Ditzinger Mercedes-Restaurator Klaus Kienle, dem der gewerbsmäßige Betrug mit dem Verkauf von gefälschten Oldtimern vorgeworfen wird, ist ein neues Detail bekanntgeworden. Wie die Staatsanwaltschaft auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt, wurde bei der Durchsuchung nicht nur jede Menge Datenmaterial beschlagnahmt, sondern auch mehrere Fahrzeuge und andere Gegenstände aus der Werkstatt. „Zu den sichergestellten Beweismitteln kann mitgeteilt werden, dass unter anderem zwei Fahrzeuge des Typs 300 SL, ein Motor für den Pkw 300 SL, ein Chassis Typ 300 SL und ein Gitterrohrrahmen für den Typ 300 SL beschlagnahmt wurden“, berichtet ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Auswertung der Beweismittel dauere aber noch an.
Kienle Automobiltechnik wird vorgeworfen, vor einigen Jahren einen gefälschten Mercedes Benz SL Roadster, Baujahr 1961,verkauft zu haben. Nach einer Razzia vor Ort ließ das Landeskriminalamt (LKA) verlauten: „Bei der Durchsuchung konnte umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden.“ Wie das LKA mitteilte, habe das Bundeskriminalamt am 17. März einen Hinweis übermittelt, „dass eine Firma aus Ditzingen einen betrügerischen Handel mit exklusiven Oldtimern betreibe“. Der Verdacht lag nahe, so das LKA, „dass diese Firma von lange nicht gehandelten Oldtimern professionelle Dubletten fertigte und verkaufte“.
Der Inhaber Klaus Kienle selbst bestreitet die Vorwürfe vehement und spricht von Rufmord – zumal er den betreffenden Wagen nicht einmal selbst zum Verkauf angeboten habe. Hinterbliebene eines guten Kunden hätten das Auto, einen 300 SL Roadster in Fantasiegelb, über das hauseigene Kundenportal verkauft. Er sei dabei vom Originalfahrzeug ausgegangen: „Die Papiere waren vorhanden, die Fahrzeugnummer stimmte.“